Kurze Ecke:Goldene Ananas

Illustration: SZ (Foto: SZ)

Auch wenn man sich Edelmetall aufs Essen legt: Nicht alles, was danach den Mund verlässt, sind goldene Worte. Franck Ribery vom FC Bayern München kommen seine verbalen Ausfälle nun teuer zu stehen. Bis zum nächsten Mahl.

Ach, hätte Franck Ribéry nur etwas länger auf seinem Steak herumgekaut. Groß genug war der mit 24-Karat-Blattgold überzogene Fleischlappen ja. Dann hätte der französische Fußball-Philosoph sicherlich geschwiegen. Denn mit vollem Mund, das weiß der Kind gebliebene 35-Jährige, spricht man nicht. Grundsätzlich, das beteuerte Thomas Müller, Ribérys Leumundszeuge beim FC Bayern München, wisse der Linksaußen durchaus, "wie er sich zu verhalten hat". Aber kaum mäkelten ein paar Hungerleider was von Dekadenz und Prahlsucht, da purzelten Ribéry ganz und gar nicht goldene Worte aus dem Mund, die ihn nun noch teurer zu stehen kommen als das Luxus-Leckerli - der FC Bayern kündigte eine "sehr hohe" Geldstrafe an. 1200 Euro kostete der Rinderrücken (Ribéry war eingeladen), wobei man berechnen muss, dass man bei einem sogenannten Tomahawk-Steak, wie Ribéry es genoss, den Knochen mitbezahlt. Der Preis pro Gramm dürfte dennoch knapp unterhalb von Kokain bleiben. Beim nächsten Mahl empfiehlt der Chefkoch eine goldene Ananas.

© SZ vom 07.01.2019 / Johannes Schnitzler - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: