Kolumne "Formsache":Im Namen der Vernunft

Amtsgericht Wolfratshausen: Das klingt beschaulich. Aber Andrea Titz, seit Juni 2017 dessen Direktorin, kennt auch die große Justiz-Bühne. Zuvor war sie Sprecherin des Oberlandesgerichts München beim Steuerprozess gegen Uli Hoeneß, beim NSU-Prozess und beim Bestechungsprozess gegen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone. Am Sonntag wird sie 50. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Sport? Richterin Andrea Titz beruft sich auf Erinnerungslücken, hat aber einen klaren Lieblingsverein.

SZ: Sport ist ...

Andrea Titz: ... für mich eher eine Vernunftentscheidung als echte Leidenschaft.

Ihr aktueller Fitnesszustand?

Trotz fortgeschrittenen Alters derzeit besser als vor einigen Jahren - die Vernunft siegt eben immer öfter.

Felgaufschwung oder Einkehrschwung?

Alles zu seiner Zeit.

Sportunterricht war für Sie?

... nicht immer die reine Freude. Insbesondere an den Leichtathletikunterricht erinnere ich mich mit Grauen - meine Lehrerinnen aber wahrscheinlich ebenso.

Ihr persönlicher Rekord?

Meine Ansprüche sind da recht gering: Im Urlaub jeden Tag eine Stunde lang den Fitnessbereich des Hotels zu nutzen, ist für mich schon rekordverdächtig. Ist mir aber tatsächlich in diesem Jahr gelungen.

Stadion oder Fernsehsportler?

Eindeutig Letzteres.

Bayern oder Sechzig?

Mindestens genauso eindeutig Ersteres.

Ihr ewiges Sport-Idol?

Steffi Graf - ich kenne keine andere Sportlerin, die über so viele Jahre so beständig Höchstleistungen erbracht und dabei so wenig Medienöffentlichkeit gesucht hat.

Ein prägendes Erlebnis?

Hatte ich in Bezug auf den Sport offenbar nie, mir ist jedenfalls keins in Erinnerung.

In welcher Disziplin wären Sie Olympiasieger?

Ich fürchte, das könnten allenfalls außersportliche Disziplinen sein.

Mit welcher Sportlerin/welchem Sportler würden Sie gerne das Trikot tauschen?

Schuster, bleib bei Deinem Leisten! Einen solchen Trikottausch möchte ich niemandem zumuten. Und ich bin sowohl mit meinem Leben als auch mit meinem Beruf hochzufrieden.

Unter der Rubrik "Formsache" fragt die SZ jede Woche Menschen nach ihrer Affinität zum Sport. Künstler, Politiker, Wirtschaftskapitäne - bloß keine Sportler. Wäre ja langweilig.

© SZ vom 21.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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