Kegeln: Champions League:Chancenlos in Rijeka

Poings Keglerinnen reisen zum Champions-League-Viertelfinale

Wenn Poings Keglerinnen dieses Wochenende an der kroatischen Adriaküste verbringen, dann dürfen sie schon ein bisschen stolz sein. Denn es geht nicht um ein paar sonnige Urlaubstage. Anlass für den Kurztrip ist das Champions-League-Viertelfinale gegen Mlaka Rijeka, zugleich der größte Erfolg, der dem SKK Poing in seiner Vereinsgeschichte gelungen ist. Mit einem hauchdünnen Erfolg gegen den bosnischen Klub Gradiska hatte Poing die erste Runde überstanden. Doch von der aktuellen Reise wird das Team als Verlierer heimkehren, womöglich gewinnt der Bundesligist an diesem Samstag (12 Uhr) keinen einzigen Punkt. "Für uns ist schon dieses Viertelfinale eine Sensation", sagt Poings Vorsitzender und Co-Trainer Erwin Zimmermann, "das jetzt ist so, als würde ein Fußball-Fünftligist gegen den FC Bayern spielen."

Rijeka stellt seit Jahren hinter Bamberg und Celje die weltweit drittstärkste Frauen-Mannschaft, im Kader stehen fast ausschließlich kroatische Nationalspielerinnen, die 2015 Weltmeister wurden, als sie Gastgeber Deutschland im Finale bezwangen. "Bei diesen Mannschaften sind fast alle Spielerinnen Profis oder werden bei Sponsoren angestellt", sagt Zimmermann. In Poing bekämen die Spielerinnen gerade einmal je fünf Euro Spesen bei Auswärtsfahrten, "da ist nicht mal ein warmes Mittagessen drin".

Dennoch ist der SKK Poing bereits am Freitag nach Rijeka gereist, Andrea Pichler ist aus beruflichen Gründen nicht dabei, auch die nach ihrer Babypause in den Kader zurückgekehrte zweifache Mutter Sandra Loncarevic macht die Reise nicht mit. Um Übernachtungskosten zu sparen, fahren die Poingerinnen direkt nach Spielende wieder nach Hause. "Aber sie werden sicher in 15 oder 20 Jahren noch an dieses Ereignis denken", sagt Zimmermann.

© SZ vom 30.01.2016 / sewi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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