Vor etwa zehn Jahren war Frank Wunderer mit seinen Bluestrings schon einmal für den Tassilo-Preis nominiert. Schon damals fand die Jury das blutjunge Projekt faszinierend. Aber genau so groß wie die Begeisterung war auch die Sorge, dass die Bluestrings nur ein Strohfeuer werden könnten. Diese Sorge war eindeutig unbegründet. Und so hofft die Jury, dass der Tassilo-Hauptpreis dazu beiträgt, dass dieses Feuer mindestens noch die nächsten zehn Jahre weiterbrennt.
Elf Jahre ist es her, dass Frank Wunderer das erste Jazz-Streicher-Orchester in Deutschland gründete. Mit mehr als 200 Konzerten, zahlreichen Einladungen zu nationalen Festivals, in den Bundestag oder ins Ausland und sogar einem eigenen Label haben sich die Bluestrings fest im künstlerischen Leben des Landkreises Fürstenfeldbruck etabliert.
Das ist kein Zufall. Was die Bluestrings machen, ist bis heute einmalig. Sie verbinden klassische Musikinstrumente mit den Spieltechniken des Jazz. Heraus kommt Musik, die stets energiegeladen ist, den Zuhörer immer wieder überrascht und die einfach gute Laune macht. Dabei steht die Leistung des Ensembles im Mittelpunkt, dennoch bleibt genug Raum für die Kreativität des Einzelnen.
Aber die Bluestrings sind nicht nur für ihre Hörer ein Gewinn, sondern auch für die jungen Mitglieder. Weil sie dort die Möglichkeit bekommen, die Grenzen ihrer Instrumente zu sprengen, zu experimentieren, einen eigenen Stil zu entwickeln. Der Erfolg basiert auch auf der intensiven Jugendarbeit, die Wunderer in inzwischen vier Ensembles betreibt. Für die Jüngsten gibt es die Flitzebögen. Wer weiter macht, kommt zu den Violinos, dann zu den Chilistrings und schließlich zu den Bluestrings - Frank Wunderer fördert sie alle.