Sportliche Konkurrenz bedeutet nicht automatisch, dass man dem Misserfolg der anderen gleichgültig gegenübersteht. Die A-Jugend-Handballer des TSV Ismaning bewiesen sogar eine gehörige Portion Empathie, als das Ergebnis der bayerischen Bundesliga-Vorqualifikation feststand und die Konkurrenten vom SC Unterpfaffenhofen-Germering schon zum Auftakt ausgeschieden waren. "Das ist unendlich bitter", fand Ismanings Trainer Christoph Kellner. Dabei hatte er selbst Grund zur Freude: Seine Mannschaft kam als einziger der drei Klubs aus dem Münchner Umland eine Runde weiter. "Wir sind sehr zufrieden. Die Jungs haben von Anfang an gezeigt, was sie drauf haben."
Ismanings Team der Jahrgänge 1997/98 gewann alle vier Spiele, darunter auch gegen die SG DJK Rimpar (18:16), die sich mit Platz zwei ebenfalls das Weiterkommen sicherte. Kellner lobte eine "geschlossene Teamleistung" und seine beiden Torhüter Jakob Kiebler und Markus Winkler. An diesem Wochenende geht es weiter, in Günzburg treffen Ismaning und Rimpar auf die drei bayerischen Klubs, die bereits in der vergangenen Saison in der Bundesliga zugange waren: HC Erlangen, HaSpo Bayreuth und VfL Günzburg. Sie spielen lediglich eine Rangfolge aus, alle fünf haben bereits die erste Runde auf süddeutscher Ebene erreicht, so will es der Modus.
Umso ärgerlicher ist das frühe Ausscheiden für die Germeringer. Nach zwei Siegen über Coburg und Altenerding, das ebenfalls ausschied, mussten sie nach einem 15:19 gegen Ismaning im Spiel gegen Rimpar beim 19:19 ins Siebenmeterwerfen - und unterlagen. Er habe das Team als zweitstärkste Kraft hinter Ismaning gesehen, sagte Germerings Abteilungsleiter Markus Schreibauer: "Vielleicht haben sich die Spieler zu sehr unter Erfolgsdruck gesetzt." Mit dem jähen Ende der Bundesligaträume müsse man jetzt leben. Die Realität wird die A-Jugendlichen aus Altenerding und Germering bald einholen, Anfang Mai versuchen sie sich an der Qualifikation zur Bayernliga.