Fußball-Regionalliga:Sieben Ausrufezeichen

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Vier Tore in 55 Minuten: Patrick Weihrauch bewies in Rain maximale Effizienz. (Foto: Johannes Simon)

FC Bayern II feiert beim ersten Saisonsieg in Rain Schützenfest

Von Stefan Galler, München

Wegen der China-Reise der Profis, zu der Cheftrainer Pep Guardiola das eine oder andere Talent aus dem Unterbau mitgenommen hatte, war der Saisonstart für den FC Bayern II in der Regionalliga verschoben worden. Langsam ist die Mannschaft von Trainer Heiko Vogel dann aus den Startlöchern gekommen, einem 1:1 in Illertissen folgte die Nullnummer im Derby gegen die Löwen. Doch nun läuft die Maschinerie langsam warm. Beim Bayernligameister TSV Rain veranstalteten die Münchner ein kleines Schützenfest und setzten sich 7:2 (4:0) durch.

Vor allem Angreifer Patrick Weihrauch zeigte sich in Torlaune, er steuerte gleich vier Treffer bei. Und auch Sinan Kurt, 19 Jahre altes Top-Talent aus der Schmiede von Borussia Mönchengladbach, trug bei seinem Startelfdebüt für die Bayern-Amateure mit einem Tor und drei Vorlagen maßgeblich dazu bei, dass Vogel einen völlig entspannten Nachmittag am Lech verbringen konnte. "Mich freut besonders, dass wir die Spielfreude, die wir im Training zeigen, mit in das Spiel nehmen konnten", sagte der frühere Übungsleiter des schweizerischen Spitzenvereins FC Basel.

Bei fast 35 Grad wollten die Bayern offensichtlich frühzeitig klare Verhältnisse schaffen. Sie ließen den Liga-Neuling nicht zur Entfaltung kommen. Die erste Großchance vergab Kurt, als er einen Freistoß aus 25 Metern an die Querlatte zirkelte (9.). Acht Minuten später folgte die nun schon beinahe fällige Führung, als Weihrauch nach sehenswerter Vorarbeit von Kapitän Karl-Heinz Lappe, der einst für Unterföhring und Ingolstadt gespielt hatte, den Ball nur noch über die Linie drücken musste. Nach 23 Minuten bat Schiedsrichter Simon Marx wegen der gnadenlosen Temperaturen zur Trinkpause, keine Minute nach Wiederbeginn hatte Weihrauch auch schon wieder eingenetzt, Kurt hatte ihn diesmal mustergültig bedient (24.).

Zum Leidwesen der Gastgeber hatten die Münchner noch lange nicht genug. Der enorm auffällige Youngster Kurt setzte seinen zweiten Aluminiumtreffer, Augenblicke später servierte er Lappe fußgerecht das 3:0 (39.). Und noch vor dem Seitenwechsel schnürte Weihrauch seinen Dreierpack - abermals auf Pass von Sinan Kurt (45.+3). "Wir waren zwei Klassen schlechter als der FC Bayern", musste Rains Trainer Jürgen Steib später kleinlaut einräumen. "Das war heute für uns eine Lehrstunde."

Und die sollte nach Wiederanpfiff weitergehen: Weihrauch schloss ein Solo mit dem 5:0 (55.) ab, ehe er sich vorzeitig unter die vermutlich kühle Dusche stellen durfte. Doch seine Kollegen waren auch weiterhin motiviert, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Kurt krönte seine famose Vorstellung in der 61. Minute mit dem 6:0, dann durften auch die Rainer beim Wettschießen mittun, Marco Witasek traf zum 1:6 (63.). Der bemitleidenswerte Torhüter der Hausherren, Michael Lutz, leistete sich noch einen Patzer, den der erst 17-jährige Fabian Benko, zuletzt im Audi-Cup gegen Real Madrid eingewechselt, eiskalt ausnutzte: Seinen Pass verwertete Milos Pantovic zum 7:1 (75.). Der letzte Streich blieb dann noch einmal dem TSV Rain vorbehalten, Giovanni Goia traf nach einem Querschläger im Bayern-Strafraum (85.).

Der FCB-Trainer war trotzdem bester Dinge: "Wir haben eine gute Leistung gezeigt, uns viele Chancen herausgespielt und einige davon genutzt", sagte Heiko Vogel. "Wir sind auf einem guten Weg, so kann es weitergehen."

© SZ vom 10.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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