Fußball-Regionalliga:Neuer Gegenspieler

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Anderes Stockwerk: Nürnbergs Rico Preißinger düpiert Sechzigs Nicolas Andermatt, der aber als Vorbereiter glänzt. (Foto: Zink/Imago)

1860 II verpasst durch Abwehrschwäche Dreier in Nürnberg

Von Sebastian Winter, München

Daniel Bierofka hatte vor dem vergangenen Dienstag einen Feind im eigenen Lager ausgemacht: die Abschlussschwäche. Ein Tor hatte der Fußball-Regionalligist 1860 München II in den vergangenen drei Spielen nur erzielt, der Sechzig-Trainer konnte damit nicht zufrieden sein. Am Dienstag, im Nachholspiel beim 1. FC Nürnberg II, traf die Profi-Reserve der Löwen dann gleich zweimal, doch die Tore reichten nur für ein 2:2 (1:0)-Unentschieden. Bierofka kritisierte nun nicht mehr die Chancenverwertung (sie war gut), er hatte einen neuen Gegenspieler entdeckt: die Abwehrschwäche. "Das hat uns das ganze Spiel kaputt gemacht", sagte Bierofka.

Zunächst hatten die Münchner die Partie bei den nun weiterhin zu Hause ungeschlagenen Franken an sich gerissen. Der von den Profis abgesandte Richard Neudecker zog nach einer kurz ausgeführten Ecke von Nicolas Andermatt aus 16 Metern ab und traf mit Hilfe des rechten Innenpfostens früh zum 1:0 (7.). Andermatts Stärke bei Eckstößen hatte sich schon vor knapp zwei Wochen ausgezahlt, damals gewann Sechzig II durch seinen direkt verwandelten Eckball gegen Greuther Fürth II mit 1:0. Nach dem Führungstreffer bestimmten die Gäste auch in Nürnberg das Spiel, zu großen Chancen kamen sie aber nicht. Eher hätte Nürnberg ausgleichen können, doch der ehemalige Sechziger Ivan Knezevic, der bereits kurz nach Anpfiff eine gute Möglichkeit hatte, verstolperte nach einem Konter den Ball (41.).

Der Ausgleich fiel aber kurz nach dem Seitenwechsel - und er stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Nach einer Ecke traf Rico Preißinger aus sieben Metern in den rechten Torwinkel (49.). Zwölf Minuten später erwies sich dann der zweite Abgesandte der 1860-Profis als Glücksgriff: Denn der frühere französische Junioren-Nationalspieler Romuald Lacazette, der in diesem Sommer von Paris St. Germain an die Grünwalder Straße gewechselt war, brachte 1860 II bei seinem Debüt im Löwen-Trikot wieder in Führung. Nach einem schönen Pass von Andermatt umspielte er Nürnbergs Keeper Andreas Uphoff und traf sicher zum 2:1. Kurze Zeit später zerstörte wieder ein Standard Sechzigs Vorsprung: Dino Kardovic köpfte eine Freistoßflanke ins Netz. "Beim ersten Tor hatten wir den Ball bereits geklärt. Vorm zweiten ist uns ein blödes Foul unterlaufen. Nürnberg hat uns gnadenlos für unsere Unachtsamkeit bestraft", sagte Sechzig-Coach Bierofka. Immerhin: Die Löwen klettern durch das Remis auf Platz fünf, sie stehen nun direkt vor dem FC Bayern II. Mit dem verhält es sich ja ganz ähnlich wie mit der Abwehr- und Abschlussschwäche. Er taugt sehr gut als Feindbild für die kleinen Löwen.

© SZ vom 20.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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