Fußball-Regionalliga:Neue Disziplin entdeckt

Lesezeit: 2 min

Da steht's: Die U23 des FC Bayern hat - auch dank Karl-Heinz Lappe - das Tor wiedergefunden. (Foto: Johannes Simon)

Die zweite Mannschaft des FC Bayern trifft beim 4:0 in Ingolstadt das Tor wieder

Von Ralf Tögel, München

Die Spielanalysen von Heiko Vogel klangen in den vergangenen Wochen auffallend ähnlich. Ballbesitz und Spielkontrolle hatten dem Trainer der Regionalliga-Fußballer des FC Bayern München ja schon bei den jüngeren Auftritten seiner Auswahl gefallen, aber die Effektivität in der Umsetzung dieser Vorteile ließ arg zu wünschen übrig. Nicht so im Spiel bei der U 23 des FC Ingolstadt am Freitagabend, denn plötzlich war auch die Disziplin Torerfolg von einigermaßen großem Erfolg gekrönt. Vier Treffer waren der Mannschaft das letzte Mal im Oktober des vergangenen Jahres gelungen, seinerzeit gegen die Reserve des 1. FC Nürnberg. Nun also wieder ein Vergleich mit einem ambitionierten Talentschuppen eines Bundesligisten, diesmal dem des FC Ingolstadt. Und siehe da, schon nach 27 Minuten war das Spiel eigentlich erledigt, so lange benötigten die Gäste aus München nämlich gerade einmal, um den 4:0-Endstand herzustellen.

Genügend Chancen hatte Vogel schon in der Vorwoche beobachtet, doch am Freitagabend in der Autostadt durfte sich der Pfälzer wieder einmal über eine ordentliche Aufwand-Nutzen-Quote freuen. Nach fünf Partien ohne Sieg war es Abwehrchef Nicolas Feldhahn, der nach zehn Minuten und einer scharfen Ecke von Steeven Ribéry nicht viel weniger scharf zum 1:0 einköpfelte. Danach war es der seit Februar 18-jährige Mario Crnicki, der nur fünf Minuten später nach feinem Alleingang von der Strafraumgrenze zum 2:0 (15.) traf. Zwischenzeitlich hatte der ehemalige Heimstettener Sammy Ammari zwar für Ingolstadt getroffen, stand dabei aber im Abseits.

Um die Dramaturgie der Partie vollends auf die Spitze zu treiben, durfte natürlich ein Treffer des genesenen Bayern-Kapitäns Karl-Heinz Lappe nicht fehlen, der im vergangenen Sommer erst aus Ingolstadt an die Isar gewechselt war. Lappe hatte sich in der Rückrunden-Vorbereitung verletzt und seinem Team bis zu seiner Rückkehr vor zwei Wochen arg gefehlt. Nun traf der Mittelstürmer der Münchner gegen seine ehemaligen Kollegen, nach feinem Pass von Phillipp Steinhart schob Lappe zum 3:0 (24.) ein. Ausgerechnet Lappe, der knapp sechs Jahre lang das Ingolstädter Trikot geragen hatte. Nur drei Minuten später war das Spiel entschieden, dieses Mal erledigte der in Dachau geborene Steinhart die Arbeit höchstselbst, der Verteidiger traf zum 4:0 (27).

Angesichts der deutlichen Überlegenheit der Bayern darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Gastgeber trotz Profi-Leihgabe Konstantin Engel eine schwache Leistung boten. "Die Jungs haben sich das unter der Woche erarbeitet", sah Trainer Vogel die Leistung als Resultat guter Arbeit. "In der zweiten Halbzeit haben wir das Tempo ein bisschen rausgenommen", so Vogel, wovon er sich die gute Laune nicht ansatzweise verderben ließ. Schon eher von der Verletzung von Valentin Micheli, der nach einer halben Stunde mit Knieproblemen vom Feld musste. Micheli und Crnicki dürften eigentlich noch in der U 19 spielen, Vogel hat die beiden Talente aber vorzeitig in die U 23 geholt.

Am kommenden Freitagabend (19 Uhr) wollen die Bayern nun das Meisterstück des SSV Jahn Regensburg verhindern, der Tabellenführer und Aufstiegsaspirant gastiert zum Spitzenspiel im Grünwalder Stadion.

© SZ vom 25.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: