Fußball-Regionalliga:Mit Glück und Überzahl

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Torgarant: Das 1:0 in Amberg war für Sascha Bigalke der fünfte Treffer im vierten Spiel für die SpVgg. (Foto: Krieger/Imago)

Unterhaching gewinnt umkämpftes Spiel in Amberg

Von Christoph Leischwitz, München

Timo Rost meinte später, der Schiedsrichter solle sich "mal einen Kopf machen" darüber, ob er in den beiden entscheidenden Szenen richtig geurteilt habe. Der Trainer des FC Amberg fand nämlich, dass dem einzigen Tor dieser Partie ein Foul voraus gegangen sei. Die zweite Szene, eine rote Karte für den Amberger Jan Fischer, sei zudem "überzogen" gewesen. Rosts Aufforderung an den Unparteiischen, den Kopf zu benutzen, war zumindest insofern unglücklich, als Fischer bei dem Foul eine Wunde am Kopf von Alexander Sieghart hinterlassen hatte. Entscheidend war diese Szene in der 36. Minute außerdem auch nicht. "Sie haben zu zehnt super gekämpft", sagte Claus Schromm, Trainer der SpVgg Unterhaching. Deshalb seien die Gastgeber auch noch zu Chancen gekommen, die sie nur nicht genutzt hätten. So aber siegten die Hachinger durch ein frühes Tor von Sascha Bigalke einfach weiter. Als Tabellenvierter hat die SpVgg plötzlich nur noch fünf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Jahn Regensburg. Auch wenn der Verein wegen anhaltender finanzieller Probleme gar nicht aufsteigen will - die Meisterschaft ist trotzdem möglich.

Dabei fehlten in Amberg sogar einige Spieler. Der angeschlagene Kapitän Josef Welzmüller wurde mit Blick auf das Toto-Pokalspiel beim Bayernligisten Seligenporten (6. April) geschont, Angreifer Vitalij Lux befindet sich zurzeit mit der kirgisischen Nationalmannschaft auf Reisen. Dafür ist auf Sascha Bigalke Verlass. Sein 1:0, Bigalkes fünftes Tor in vier Spielen, hatte Markus Einsiedler eingeleitet. Ein Foul hatte Schromm im Gegensatz zum Trainerkollegen Rost dabei aber nicht ausmachen können: "Da tue ich mich schwer", sagte er. Bigalke jedenfalls schlug im Zentrum einen Haken und scheiterte zunächst an Torwart Matthias Götz, den Nachschuss allerdings schlenzte er überlegt ins ferne Eck (3.). Wäre danach die Chancenverwertung besser gewesen, hätte man sich auch keinen Kopf um ein mögliches Unentschieden machen müssen, fand Schromm. Doch Sieghart verzog aus guter Position (10.) und Thomas Steinherr setzte nach einer starken Einzelaktion einen Heber aus spitzem Winkel knapp am Tor vorbei (26.). In der Schlussphase hatten die Oberpfälzer mehrere gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Diesen stand lediglich eine gute Chance der Hachinger gegenüber, als Caleb Clarke freistehend aus sieben Metern daneben schoss.

Mit dem eher glücklichen Sieg will sich Schromm nicht mehr lange aufhalten. "Ich hoffe, dass wir im April acht Pflichtspiele haben", sagt der Trainer. Das würde nämlich bedeuten, dass man gegen Seligenporten im Pokal weiterkommen würde. Der Pokalsieg wäre wichtig, weil er erneut die Teilnahme am DFB-Pokal sichern würde. Es gibt allerdings noch einen zweiten möglichen Weg: einfach Regionalliga-Meister werden.

© SZ vom 29.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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