Fußball-Regionalliga:Mehr als k.o.

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Zugeschlagen: Stürmer Nico Karger erhöhte sein persönliches Trefferkonto um die Saisontore zwei und drei. (Foto: Imago)

Konsequent bis zum Schluss: 1860 II schlägt Schalding-Heining 5:1

Beim Boxen ist es so, dass nach einem Niederschlag der Ringrichter dazwischen geht, um den angeknockten Gegner vor schlimmerem Schaden zu bewahren. Nun ist Benjamin Cortus vom TSV Burgfarrnbach aus Fürth kein Freund roher Gewalt - aber er ist eben auch kein Ringrichter. Cortus ist in seiner Freizeit Fußball-Schiedsrichter, was bisweilen dem Kampfsport zwar recht nahe kommt, aber keine vorzeitige Aufgabe vorsieht. Und so ließ Cortus die Regionalliga-Fußballer des TSV 1860 München munter weiter auf den armen SV Schalding-Heiding einprügeln, obwohl dieser bereits besiegt am Boden lag. 5:1 (2:0) gewann das Team von Trainer Daniel Bierofka in Passau, doch der Gewinner dieses Duells stand schon nach einer knappen Stunde fest. Das 1:3 durch Sertan Yegenoglu (55.) sei der "K.o" für sein Team gewesen, sagte Schalding-Heinings Trainer Mario Tanzer. Was Nico Karger nicht davon abhielt, den Niederbayern mit zwei Treffern (63., 89.) den Rest zu geben. "Fünf Tore tun natürlich weh", klagte der verbeulte Tanzer.

Für 1860-Coach Bierofka bot der Abend vor knapp 2000 Zuschauern zwei befriedigende Erkenntnisse. Erstens hatte seine Mannschaft aus dem 1:1 zum Auftakt gegen Wacker Burghausen gelernt, als die Löwen kurz vor Schluss den Sieg verschenkt hatten. Bierofka hatte seine Spieler noch einmal daran erinnert, dass "ein Spiel 90 Minuten dauert, da muss man bis zum Abpfiff konsequent gegen den Ball arbeiten". Zweitens weiß er nun, dass sein neuer Abwehrchef Yegenoglu auch in der Offensive wertvoll sein kann. "Von der Präsenz her war das richtig gut", sagte Bierofka.

Gegen die tief stehenden Passauer erleichterte Stephane Mvibudulu den Münchnern die Arbeit mit seinem frühen Führungstor (9.). Bei hochsommerlichen Temperaturen legte Jimmy Marton das 2:0 (38.) nach. Michael Pillmaiers 1:2 kurz nach der Pause versprach noch einmal Aufregung. "Da stand das Spiel auf der Kippe, weil wir den langen Ball nicht gut verteidigt haben", sagte Bierofka. Doch nur drei Minuten später setzte Yegenoglu, der 20-jährige Zugang vom FC Hennef aus der fünftklassigen Mittelrheinliga, den entscheidenden Wirkungstreffer. "Danach läufst du hinterher", sagte SV-Coach Tanzer. Nico Karger erhöhte sein persönliches Konto um die Saisontore zwei und drei, und Bierofka konstatierte: "Wir haben die Konter gut ausgespielt. Das Ergebnis war in der Höhe verdient." Schlussgong.

© SZ vom 23.07.2015 / sjo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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