Tief erleichtert waren die Fußballer des FC Bayern München II nach dem Schlusspfiff. Der SV Seligenporten hatte es der Elf von Heiko Vogel schwerer gemacht als erwartet, letztlich setzte sich die Reserve des Rekordmeisters knapp 2:1 (0:0) durch. Und der Trainer wusste genau, wem er besonders danken musste: Seinem Torwart. "Zum Ende hat uns der heute überragende Andreas Rössl den Sieg festgehalten", sagte Vogel. "Er war eindeutig der Matchwinner, was durchaus als Lob für den Gastgeber gewertet werden kann."
Die entscheidende Szene trug sich in der 86. Minute zu, nachdem sich Marco Hingerl im Strafraum gegen den Seligenportener Marco Weber regelwidrig eingesetzt hatte. Doch Rössl parierte den von Florian Bauer getretenen Elfmeter, es blieb beim knappen Vorsprung für die Münchner. "Es war der erwartet schwere Kampf, der von den schwülen Temperaturen und einem guten Gegner flankiert wurde", bilanzierte Vogel.
Zu Beginn hatten die Bayern-Amateure große Schwierigkeiten, um in die Partie zu kommen. Die Oberpfälzer standen stabil und ließen kaum Chancen zu. Der SVS wäre sogar um ein Haar in Führung gegangen, den Kopfball von Bauer nach einem Eckball wehrte Rössl spektakulär ab (18.). Erst nach einer knappen halben Stunde waren auch die Bayern mal im gegnerischen Strafraum auffällig, einen Schuss von Karl-Heinz Lappe parierte Seligenportens Torwart Christopher Pfeiffer (28.), Tim Häußler drosch den Ball an den Pfosten (32.), eine weitere Gelegenheit von Lappe vereitelte abermals Pfeiffer (41.).
Nach dem Seitenwechsel münzten die Bayern ihre Dominanz in Tore um: Erdal Öztürk, dem schon während der Woche im Testspiel der Profis gegen Manchester City das einzige Tor des Abends gelungen war, stand nach einem Schuss von Hingerl und Abwehr durch Pfeiffer am richtigen Fleck und köpfelte zum 1:0 ein (53.). Eine Viertelstunde später traf Lappe dann aus spitzem Winkel zum 2:0 (69.) - die allerdings nur vermeintliche Vorentscheidung. Denn zwei Minuten später war Seligenporten wieder dran: Alexander Braun gelang nach einem abgewehrten Eckball aus 16 Metern der Anschluss (71.). Die Gastgeber witterten Morgenluft, zunächst schlug Bastian Herzner freistehend ein Luftloch (79.), dann folgte die Elfmetersituation mit dem Happy End für Torwart Rössl. Damit ist der FC Bayern II neben Unterhaching die einzige Mannschaft mit maximaler Punkteausbeute nach zwei Spieltagen.