Fußball-Regionalliga:Löwen außer Reichweite

Lesezeit: 2 min

Bayern-Mittelfeldspieler Niklas Dorsch prüfte Memmingens Torwart aus der Distanz, ein Treffer gelang aber auch ihm nicht. (Foto: Johannes Simon)

Bayern II lässt beim Vorletzten Memmingen Punkte liegen und steht seit dem Oster-Wochenende elf Punkte hinter Erzrivale 1860 München.

Beim FC Bayern wissen sie, wie man den vorzeitigen Gewinn einer Meisterschaft berechnet. Praktisch jedes Jahr liefern sich die Bundesligaprofis ein Rennen gegen sich selbst, wann es rechnerisch so weit ist, dass keiner der Konkurrenten mehr aufschließen kann zum ständig seine eigene Bestleistung ausbauenden Rekordmeister. Die Amateure kennen sich auch aus mit der Drei-Punkte-Regel, allerdings müssen sie in diesem Frühjahr kalkulieren, wann die Gratulation an ausgerechnet den schärfsten Rivalen fällig wird.

"Meine Jungs waren nicht bereit, ein höheres Tempo zu gehen", kritisierte Bayern-Trainer Walter

Elf Punkte liegt die zweite Mannschaft des FC Bayern seit dem Osterwochenende und dem dünnen 0:0 beim Vorletzten FC Memmingen in der Regionalliga Bayern hinter der im Sommer 2017 zwangsrelegierten ersten Garnitur der Löwen - bei noch ausstehenden acht Spielen dürfte es also noch ein bisschen dauern, bis dem TSV 1860 der Titel nicht mehr zu nehmen ist. Frühestens am 24. April könnte das der Fall sein, allerdings unter der schrägen Voraussetzung, dass die Bayern (und auch der andere Verfolger Nürnberg II) bis dahin nichts mehr gewinnen. Vielleicht gehen die Blauen ja ausgerechnet im Derby am 29. April durchs Ziel, das nun doch nicht in Fröttmaning, sondern auf Giesings Höhen stattfindet. Es wäre irgendwie passend.

Sollten die kleinen Bayern jedenfalls auch die kommenden Aufgaben gegen Burghausen, Buchbach und Rosenheim derart schläfrig angehen wie das Spiel am Sonntag im Allgäu, dann werden sie den Druck auf Sechzig nicht hochhalten können, das weiß auch Trainer Tim Walter, der sich nach der Partie entsprechend unleidig zeigte: "Wir hatten viel zu wenig Tempo in unserem Spiel. Das Passspiel war zu ungenau, was allerdings bei diesen Platzbedingungen auch schwer war." Bei immer wieder einsetzenden Graupel- und Regenschauern wurde das Geläuf immer tiefer, was den dominant auftretenden Münchnern mehr Probleme bereitete als dem FCM, der vor allem darauf aus war, die spielerischen Bemühungen der Bayern zu sabotieren. Wie erlösend wäre da ein frühes Führungstor gewesen, doch als Milos Pantovic in der 18. Minute traf, war die Kugel zuvor bei der Flanke von Derrick Köhn bereits im Aus gewesen. Memmingen stand kompakt am eigenen Sechzehner, so dass die Bayern kaum zu Chancen kamen. Hinten fingen sie dann beinahe ein Tor nach einem Konter ein, Furkan Kiricek schloss ihn jedoch zu umständlich ab (36.).

Nach der Pause kam deutlich mehr Temperament in die Begegnung, FCB-Routinier Nico Feldhahn rettete gegen Kiricek auf der eigenen Torlinie (51.); auf der Gegenseite prüfte Niklas Dorsch den Memminger Keeper Martin Gruber aus der Distanz (54.). Bayern-Torjäger Kwasi Wriedt visierte nach einer Stunde den Pfosten an (60.), dann musste Torwart Christian Früchtl seine Klasse zeigen, als er den Schuss von Jannik Rochelt parierte (73.). In der Schlussphase sah Köhn Gelb-Rot (81.) - es blieb beim 0:0. "Meine Jungs haben einfach viel zu wenig investiert und waren nicht bereit, ein höheres Tempo zu gehen", kritisierte Bayern-Coach Walter.

© SZ vom 03.04.2018 / stga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: