Fußball-Regionalliga:Kalte Schnauze

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Und, war das jetzt so schwer? 1860-II-Trainer Daniel Bierofka kann sich endlich wieder über einen Sieg freuen. (Foto: Imago)

1860 II zeigt beim 4:0 in Bayreuth lange vermisste Qualitäten

Von Christoph Leischwitz, München

Wenn Spieler und Trainer sagen, sie müssten einfach nur mal wieder in Führung gehen, um Erfolg zu haben, resultiert das meist aus einer verzweifelten Sehnsucht während einer Niederlagenserie. Aus der Hoffnung, eine höhere Macht möge hilfreich zur Seite stehen. Bei der U21 des TSV 1860 hat man diesen Satz zuletzt ziemlich oft gehört, der jüngste Sieg lag sieben Wochen zurück - bis zum vergangenen Samstag. In diesem Fall scheint diese Floskel der Realität zu entsprechen, denn bei der SpVgg Oberfranken Bayreuth gingen die jungen Löwen tatsächlich wieder einmal in Führung. Und gewannen souverän und dank altbekannter Kaltschnäuzigkeit mit 4:0 (4:0).

Der Führungstreffer durch Nico Karger in der 24. Spielminute ging klar auf die Kappe des Bayreuther Torhüters Andreas Sponsel, der einen Flachschuss nicht festhalten konnte. "Das 1:0 war natürlich glücklich, das war ein Torwartfehler. Aber das ist genau das Glück, das uns in den letzten Wochen immer wieder gefehlt hat", sagt Bierofka. Der Löwentrainer hatte sich allerdings vor diesem Auswärtsspiel nicht nur auf das Glück verlassen, er hatte mutig experimentiert. Zum einen spielte auf der Sechser-Position ein 19-jähriger A-Junior namens Justin Kinjo. Abwehrchef und Kapitän Michael Kokocinski kam nach zuletzt eher mäßigen Leistungen nicht zum Einsatz. Sertan Yegenoglu sollte damit wieder einmal die Chance bekommen, auf seiner angestammten Innenverteidiger-Position zu spielen. Damit war dann auch die linke Außenbahn frei für Christian Köppel, der nach einem Knöchelbruch seine Saisonpremiere feierte. Und im Sturm ließ Bierofka in Jimmy Marton und Florian Pieper gleich zwei Stürmer auf der Bank, die zuletzt fast immer in der Startelf gestanden hatten. Dafür spielten der Profi Stephane Mvibudulu und der 19-jährige Felix Bachschmid. Letzterem bescheinigte Bierofka eine besonders gute Leistung: "Er ist nicht der größte Fußballer, aber er hat alle mitgerissen", fand er. Außerdem gelang ihm eine "gute Vorlage" und der Treffer zum 4:0 selbst (45.). Damit hat Bierofka den Konkurrenzkampf neu entfacht, der dem einen oder anderen Spieler "ein paar Prozent mehr" Motivation herauskitzeln könne, wie er glaubt. Dass "meine Spieler die Konter konzentriert zu Ende gespielt haben", freute ihn besonders. Nach dem Doppelschlag von Fabian Hürzeler (39.) und Nico Andermatt (41.) war die Partie gelaufen, obwohl Bayreuth in der zweiten Halbzeit gute Chancen hatte.

Doch es schien, als hätte Sechzig an diesem Nachmittag das Pech einfach mal weitergegeben.

© SZ vom 12.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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