Fußball-Regionalliga:Im Land der Funklöcher

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Coole Sache: Allein vor dem Tor behält der 19-jährige Garchinger Emre Tunc die Nerven und erzielt sein erstes Regionalliga-Tor. (Foto: Claus Schunk)

Der VfR Garching siegt in Seligenporten und kommt dem Klassenerhalt wieder ein Stückchen näher. Obwohl - oder gerade weil - er dem Gegner die Initiative überlässt. Der 19-jährige Emre Tunc erzielt dabei sein erstes Regionalliga-Tor überhaupt.

Von Stefan Galler, Garching

Die Übermittlung der guten Nachrichten gestaltete sich durchaus als schwierig, denn auf dem Heimweg aus der Oberpfalz wimmelt es nur so von Funklöchern. Daniel Weber schaffte es dann nach mehreren Anläufen doch, vom hochverdienten 2:0 (1:0)-Erfolg seines VfR Garching beim SV Seligenporten zu berichten: "Das war ein Meilenstein für uns. Den ersten der beiden Relegationsplätze haben wir jetzt definitiv hinter uns gelassen, ich kann mir nicht vorstellen, dass die noch 13 Punkte gegenüber uns aufholen", sagte der Trainer also, wollte aber trotz der mittlerweile 39 Zähler, die sein Team auf Rang sieben der Regionalliga mittlerweile eingeheimst hat, noch nicht vom vorzeitigen Klassenerhalt sprechen: "Kann gut sein, dass die in dieser komischen Liga noch nicht reichen, ich gehe davon aus, dass man über 40 Punkte braucht." Neun Partien stehen noch aus, der Tabellensechzehnte Bayreuth liegt neun Zähler hinter Garching, hat zudem noch ein Nachholspiel zu absolvieren. "Es hilft nichts, wir müssen weiterhin versuchen, jeden möglichen Punkt zu hamstern und deutlich machen, dass wir nichts mit den hinteren Plätzen zu tun haben werden", so Weber.

Garching überlässt dem Gegner die Initiative, weil der Probleme damit hat, das Spiel zu machen

In Seligenporten überließ der VfR, der kurzfristig auf die erkrankten Lirim Kelmendi und Dusan Jevtic verzichten musste, zunächst mal den Gastgebern die Initiative: "Wir haben sie kommen lassen, weil wir wussten, dass sie Probleme bekommen, wenn sie selbst das Spiel machen müssen", sagte Weber. Das Rezept ging auf, bei einem Garchinger Gegenstoß musste ein SVS-Verteidiger am Strafraumeck das Foul machen, um größeres Ungemach zu verhindern; den folgenden Freistoß versenkte Dennis Niebauer hoch im Kasten der Gastgeber (18.). "Der Türöffner", wie es Weber nannte. Garching war nun die klar bessere Mannschaft, allerdings versäumten es Sami Belkahia, Manuel Eisgruber und Mario Staudigl, schon vor der Pause für klare Verhältnisse zu sorgen.

Auch nach der Pause fand Seligenporten nicht wieder in die Spur zurück, Garching hatte auch weiterhin die besseren Szenen, etwa als Eisgruber einen Distanzschuss knapp am Tor vorbei zirkelte (57.). Doch drei Minuten später war es dann so weit: Emre Tunc profitierte von einem dicken Patzer von Tobias Kramer, steuerte alleine aufs Tor der "Klosterer" zu, blieb cool und legte den Ball ins lange Eck (61.) - das erste Regionalligator für den 19-Jährigen. "In der Schlussphase hat Seligenporten völlig aufgemacht, da war sogar ein 3:0 oder 4:0 möglich", sagte VfR-Coach Weber. "Aber immer, wenn es darum ging, einen Konter abzuschließen, waren wir offenbar zu platt." Die Oberpfälzer dagegen hatten trotz ihrer bedingungslosen Offensive so gut wie keine Chance mehr.

Ein Heimspiel steht für den VfR nun am kommenden Samstag gegen Ingolstadt II auf dem Programm, ehe man gleich dreimal hintereinander auswärts ran muss. "Ingolstadt ist ein Gegner, der uns daheim wesentlich mehr liegt als auswärts. Wir wollen auch in diesem Spiel etwas mitnehmen", so Weber.

© SZ vom 03.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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