Fußball-Regionalliga:Gesetz ist Gesetz

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Um ein Haar hätte Dominic Reisner der SpVgg den Sieg beschert, doch bei seinem Treffer stand er im Abseits. (Foto: Reuters)

Haching erkennt, dass eine Pokalsensation nichts heißen muss

Von Stefan Galler, Unterhaching

Die passende Phrase ist beinahe so alt wie der Wettbewerb, auf den sie sich bezieht: Der Pokal hat - das weiß jedes Kind, das sich für Fußball interessiert - seine eigenen Gesetze. Und deshalb haben wohl auch die wenigsten dem 2:1-Überraschungscoup der SpVgg Unterhaching gegen den Bundesliga-Neuling FC Ingolstadt im DFB-Pokal eine übermäßige Bedeutung für den Liga-Alltag beigemessen. Zu Recht, wie sich am Samstag herausstellen sollte: Trainer Ralph Hasenhüttl und seine Ingolstädter gewannen gleich mal ihr erstes Erstligaspiel in Mainz (1:0), während Pokalschreck Haching in der Regionalliga beim SV Schalding-Heining über ein 0:0 nicht hinauskam.

Trainer Claus Schromm war hinterher entspannt, obwohl seine Mannschaft weiterhin im Tabellenkeller dümpelt - mit fünf Punkten aus den ersten sechs Spielen. "Wir haben gewusst, dass es bei euch hier herunten nicht so einfach ist", sagte der Unterhachinger Coach in der Pressekonferenz nach dem Match zu seinem niederbayerischen Gegenüber Mario Tanzer. "Ich bin zufrieden mit dem Punkt", so Schromm, der jedoch einigen vergebenen Chancen seiner Mannschaft nachtrauerte: "Wenn man kein Tor macht, muss man zufrieden sein, wenn man letztlich kein Tor bekommt."

Dabei war diese Einlassung Schromms nicht ganz korrekt, die SpVgg hatte nämlich sogar gleich zwei Treffer markiert, dummerweise zählte jedoch keiner davon. Den ersten erzielte in der vierten Minute Ulrich Taffertshofer per Kopf ebenso aus Abseitsposition wie nach der Pause den zweiten Dominic Reisner auf Zuspiel von Alexander Sieghart (55.). Claus Schromm wollte sich hinterher gar nicht mehr auf große Diskussionen einlassen: "Es gab einige strittige Situationen, ich bin jedenfalls mit der spielerischen Leistung meiner Mannschaft zufrieden. "

Denn auch abgesehen von den beiden aberkannten Toren waren die Rot-Blauen das gefährlichere Team: Vor der Pause scheiterte Sieghart mit einem Distanzschuss (15.), Taffertshofers 22-Meter-Kracher packte sich Schaldings Torwart Werner Resch im Nachfassen (21.), keine Minute später schlenzte Alexander Piller die Kugel von der Strafraumkante aufs kurze Eck, abermals war Resch auf dem Posten. Die Gastgeber kamen erst in der Schlussphase der ersten Hälfte ins Rollen, allerdings schoss Michael Pillmeier aus wenigen Metern vorbei und lief kurz danach alleine auf den SpVgg-Kasten zu, umkurvte Torwart Stefan Marinovic, fand anschließend jedoch keine Anspielstation am Fünfmeterraum.

Auch in Durchgang zwei war Haching dem Treffer näher als die Gastgeber, Piller (52.), Sieghart (55.), Taffertshofer (75.) - sie alle demonstrierten Hachings Offiziellen schmerzvoll, dass Pokalheld und Vietnam-Urlauber Markus Einsiedler nicht leicht zu ersetzen ist. "Mit etwas mehr Glück fahren wir mit drei Punkten im Gepäck nach Hause", sagte SpVgg-Verteidiger Maximilian Bauer. Schalding-Trainer Tanzer dagegen atmete auf, als Referee Florian Badstübner abpfiff: "Lange wäre das nicht mehr gut gegangen." Am Freitag hat Haching die nächste Chance, aus den Tiefen der Rangliste zu klettern, es geht daheim gegen Schlusslicht Augsburg II.

© SZ vom 17.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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