Fußball-Regionalliga:Garchinger Kernkompetenzen

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VfR wartet beim 1:1 in Augsburg geduldig auf seine Chance

Von Stefan Galler, Garching

Daniel Weber redete nicht um den heißen Brei herum: "Der Punktgewinn ist absolut glücklich", sagte der Trainer des VfR Garching nach dem 1:1 seiner Elf im Regionalligaspiel beim FC Augsburg II. Und pries die Widerstandsfähigkeit des Teams: "Wenn man uns nicht ausschießt und uns lange am Leben erhält, haben wir eben die Qualität, am Ende noch was zu holen."

So geschehen am Samstagnachmittag, als die Schwaben nach einer ruhigen Anfangsphase das erste Highlight setzten: Der frühere Unterföhringer Albion Vrenezi bereitete vor, Julian Günther-Schmidt zirkelte den Ball ins Garchinger Tor (23.). Die FCA-Reserve versuchte schnell nachzulegen, ließ jedoch etliche Gelegenheiten aus. Entsprechend bedient war Trainer Christian Wörns nach dem Spiel: "Wir hatten heute Chancen für drei oder vier Spiele, doch diese haben wir zum Teil kläglich vergeben", sagte der ehemalige Nationalspieler. Unter anderem landete ein von Florian Mayer abgefälschter Schuss des Augsburgers Jonathan Scherzer an der Oberkante der Latte (52.).

Garching wartete geduldig auf seine Möglichkeiten, prompt gelang Dennis Niebauer nach einer Stunde der Ausgleich: Zunächst wehrte die FCA-Deckung einen Freistoß ab, Mario Staudigl brachte nur einen unkontrollierten Heber zur Mitte, der zur Kopfballvorlage für Niebauer wurde - Saisontor Nummer sechs für den 28-jährigen VfR-Kapitän. "Nach dem 1:1 haben wir Augsburg einen offenen Schlagabtausch geboten, da wäre vielleicht sogar noch mehr drin gewesen." Allerdings auch weniger, denn Torwart Daniel Maus, der wie Silas Göpfert während der Woche wegen einer Grippe das Bett hatte hüten müssen, verhinderte mit einem Reflex kurz vor Schluss das 1:2. In der Nachspielzeit setzte dann Markus Baki zu einem 60-Meter-Heber an und scheiterte nur knapp an Torwart Florian Kastenmeier; seit Niebauers Tor gegen Ingolstadt II zählen Extrem-Distanzschüsse offenbar zur Garchinger Kernkompetenz. Unmittelbar vor dem Abpfiff lief Alexander Rojek noch in eine gute Position, ging jedoch etwas zu zögerlich zum Ball. "Wäre er durchgelaufen, hätte er noch einen Abschluss bekommen oder er wäre gelegt worden", sagte Coach Weber, der dieser Szene jedoch nicht lange nachtrauerte.

Nach wie vor ist die Personalsituation beim VfR angespannt: Diesmal fiel Daniel Suck krankheitsbedingt aus, Florian de Prato musste angeschlagen nach 20 Minuten vom Platz. Und der neue Innenverteidiger Daniel Müller erhielt keine Spielerlaubnis vom Weltverband Fifa, obwohl er sich bei seinem letzten Verein, einem schwedischen Drittligisten, abgemeldet hatte und aus Garchinger Sicht vereinslos zu sein schien. Doch die Fifa fordert nun eine Transfervereinbarung der beiden Klubs ein. "Seltsam, er wollte doch in Schweden nur während seines Studiums ein bisschen kicken. Jetzt müssen wir uns einen rechtlichen Kniff einfallen lassen, um ihn doch noch spielberechtigt zu bekommen", sagt Weber.

© SZ vom 19.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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