Fußball-Regionalliga:Flach spielen, mit Hain gewinnen

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Dank einer Zweitliga-Leihgabe wird 1860 II seine Abstiegssorgen los

Von Christoph Leischwitz, München

Es passiert in dieser Saison noch seltener als sonst, dass Daniel Bierofka mal einen Profi abgestellt bekommt. Im Gegenteil: Die Zweitliga-Mannschaft des TSV 1860 München meldet umgekehrt großen Bedarf an Alternativen aus der eigenen U21 an. Im Regionalliga-Team wird vor allem Nico Karger arg vermisst, der in 21 Spielen elf Tore erzielt hat. Insofern traf es sich gut, dass nun der 27-jährige Angreifer Stephan Hain Spielpraxis benötigte. Nach einer Knieverletzung lief er am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg II für die Bierofka-Elf auf - und traf prompt zum 1:0. Letztlich gewannen die jungen Löwen gegen das Spitzenteam nicht unverdient 2:0.

Vor dem Spiel hatte Bierofka seine Mannschaft eingeschworen, den Profi im Angriff mit flachen Bällen im Strafraum zu suchen, der wisse dann schon, was zu tun sei. Er sollte Recht behalten: In der 42. Minute wurde Hain von Nicholas Helmbrecht flach angespielt, mit einem Drehschuss versenkte er den Ball im linken, unteren Eck. Die Sechziger hätten da schon höher führen müssen. Jimmy Marton hatte kurz zuvor eine Großchance vergeben, ebenso Michael Kokocinski, auch Hain selbst hatte nach 13 Minuten die Chance zur Führung. "Ich bin sehr zufrieden mit der ersten Halbzeit, wir hätten nur unsere Chancen besser nutzen müssen", fand Bierofka.

Nach dem Seitenwechsel ließ die Angriffslust allerdings nach, die Gäste kamen besser in die Partie. Sechzigs Torwart Michael Netolitzky bekam plötzlich unerwartet viel zu tun, die Abwehr verlor zwischenzeitlich den Überblick. So spielte Kokocinski in der 62. Minute einen Fehlpass, mit dem er Andreas Scheidl beinahe zu einem Eigentor gezwungen hätte, und der eingewechselte Ex-Sechziger Mike Ott vergab freistehend (77.). "Das 2:0 war dann wie eine Erlösung", fand Bierofka, der seiner Mannschaft aufgrund des Nachholspiels am Mittwoch bei Greuther Fürth II (0:0) einen Kräfteverschleiß attestierte. Zum Kontern hatte die Kraft noch gereicht: Zunächst scheiterte Helmbrecht mit einem Lupfer, weil ein gegnerischer Feldspieler aufgepasst hatte und auf der Linie klärte. In der 86. Minute aber traf Felix Bachschmid mit einem Abstauber, Helmbrecht hatte die Vorarbeit geleistet. "Das macht uns das Leben leichter", sagte Trainer Bierofka mit Blick auf die Tabelle. Die Sechziger haben nun zehn Punkte Abstand auf die Abstiegs-Relegationsplätze. Allzu viele Profis wird Bierofka in seinem U21-Kader nicht mehr brauchen, um die Saison beruhigt zu Ende spielen zu können.

© SZ vom 07.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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