Es war ein ebenso schöner wie glücklicher Siegtreffer, jenes Tor von Felix Bachschmid in der 85. Spielminute. Die U 21 des TSV 1860 München hatte sich sehr schwer getan beim FC Schweinfurt, einem Team, das sich für diese Saison mit ehemaligen Profis verstärkt und seine Strukturen professionalisiert hat. Und lange Zeit hatten die jungen Löwen auch wie der sichere Verlierer ausgesehen. Bis zur 79. Minute lag der TSV zurück und spielte obendrein auch noch in Unterzahl. Doch dann wurde Nikola Jelisic, ein ehemaliger Juniorenspieler des FC Bayern München, mit einer umstrittenen gelb-roten Karte vom Feld geschickt. Nur eine Minute später erzielte der eingewechselte Bachschmid den Ausgleich, und wenig später mit einem sehenswerten Lupfer das unerwartete Siegtor. "Seine Entwicklungskurve zeigt steil nach oben, und das habe ich ihm ehrlich gesagt so gar nicht zugetraut. So ein Tor hätte er vor einem Jahr nicht gemacht", schwärmte Trainer Daniel Bierofka.
Es tue ihm immer sehr leid, sagte Bierofka später, wenn er den 19-jährigen Bachschmid auf die Bank setzen müsse - bislang hat der Offensivspieler nur ein einziges Mal über 90 Minuten spielen dürfen. Diesmal hatte unter anderem Jungprofi Moritz Heinrich den Vorzug erhalten, der sich allerdings kurz vor der Pause verletzte. Laut Bierofka handelt es sich womöglich um eine Muskelquetschung, der 19-Jährige könnte für den kommenden Spieltag ausfallen.
Schweinfurt hatte über weite Strecken das Spiel dominiert, und war durch den erfahrenen Marco Haller verdient in Führung gegangen (45.), nach der roten Karte für Felix Weber (58.) schienen die Sechziger komplett abgemeldet. "Momentan haben wir eben auch das Glück", sagt Bierofka. Davon, dass seine Mannschaft laut Tabelle nun der erste Verfolger der SpVgg Unterhaching ist, will Bierofka aber schon allein wegen seiner Verletzungssorgen "nichts wissen".