Fußball-Regionalliga:Es läuft nicht

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1860 II lässt beim 0:2 in Amberg abermals viele Chancen liegen

Timo Rost bezeichnete die U21 des TSV 1860 München tatsächlich als "qualitativ sehr starken Spielpartner", der Trainer des FC Amberg hatte das sicherlich respektvoll gemeint. Immerhin kennt der Ex-Profi seinen Kollegen von TSV 1860 II, Daniel Bierofka, schon lange, gemeinsam spielte man einst in der Bayernauswahl und in mehreren U-Nationalmannschaften. Doch auch angesichts des Spielverlaufs kam der Kommentar des Ex-Profis so rüber, als ob 1860 II zurzeit genau das sei: eher ein Partner als ein Gegner.

Zumindest wäre auch diesmal deutlich mehr möglich gewesen für die Mannschaft von Daniel Bierofka, die seit Wochen so viele gute Torchancen vergibt. Nach vier sieglosen Spielen in der Regionalliga setzte es am Freitag in Amberg eine 0:2-Niederlage. Und das, obwohl die Mannschaft Verstärkung im Angriff bekommen hatte: Fejsal Mulic spielte von Beginn an. Doch der Profi ließ sich von der mentalen Schwäche vor dem gegnerischen Tor anstecken und vergab beste Chancen.

Nach einem starken Beginn der jungen Löwen und Möglichkeiten durch Michael Kokocinski (7.) und Nico Karger (10.) lief Mulic in der 13. Spielminute alleine auf den Amberger Torwart Matthias Götz zu. Doch dieser konnte Mulics etwas zu hektischen Torabschluss mit dem Fuß abwehren.

Nach einer guten halben Stunde hatte Karger die nächste gute Möglichkeit. Seinen Schuss ließ Keeper Götz zur Seite abprallen, und als Karger zum Nachschuss ansetzen wollte, wurde er zu Fall gebracht - den vielfach geforderten Elfmeter gab es allerdings nicht. Zwei Minuten später vergab erneut Mulic. "Wir hatten Riesenchancen, machen aber das Tor nicht. Dann verteidigen wir eine Flanke aus dem Halbfeld schlecht und Amberg macht das 1:0", ärgerte sich Bierofka. In der 35. Minute war Sebastian Hauck freistehend zum Kopfball gekommen, Sechzigs Torwart Michael Netolitzky hatte keine Abwehrchance.

Das entscheidende 2:0 für die Amberger durch Thomas Schneider fiel erst in der Nachspielzeit, doch die zweite Hälfte hatte trotzdem wenig spannende Momente zu bieten. Nach dem Rückstand war die spielerische Überlegenheit der Sechziger verflogen. Amberg, das sich in der Relegation gegen den VfR Garching und gegen den SV Heimstetten ohne Gegentor durchgesetzt hatte, "stellte sich in der zweiten Halbzeit hinten rein", so Bierofkas Ansicht.

"Mit der Art und Weise, wie die Mannschaft gespielt hat, bin ich zufrieden", sagte Bierofka später. "Gewehrt" habe man sich allerdings nicht genug. Was man über ihn selbst so nicht sagen konnte. Der 36-Jährige wurde in der 77. Minute von Schiedsrichter Färber auf die Tribüne geschickt. "Ich habe niemanden beleidigt", sagte Bierofka. Er wollte wohl einfach nur mehr sein als ein Spielpartner.

© SZ vom 28.09.2015 / cal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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