Fußball-Regionalliga:Es darf geträumt werden

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"Die Saat geht auf": SpVgg-Präsident Manfred Schwabl, 50, schürt die Hoffnungen der Fans auf eine Rückkehr in die zweite Liga. (Foto: Claus Schunk)

Unterhaching fehlt noch ein Punkt zur vorzeitigen Herbstmeisterschaft

Von Stefan Galler, Unterhaching

Schon frühzeitig konnten Mannschaft und Verantwortliche der SpVgg Unterhaching das verlängerte Wochenende aus sportlicher Sicht abhaken. Am Freitagabend erledigte das Team von Trainer Claus Schromm seine Aufgabe beim TSV Buchbach souverän, setzte sich 3:0 (2:0) durch und durfte sich zurücklehnen, um an den beiden folgenden Tagen die Niederlagen der Konkurrenten TSV 1860 II und FC Bayern II genüsslich zur Kenntnis zu nehmen. Zwölf Punkte Vorsprung nach 13 Partien - schon ein Pünktchen im Heimspiel am kommenden Samstag gegen Schlusslicht Bayern Hof würde genügen, um vorzeitig die Herbstmeisterschaft einzufahren.

Es lief alles nach Plan in Buchbach, der Gegner kam so gut wie gar nicht in die Nähe des Hachinger Tores, während auf der Gegenseite Stephan Hain wieder einmal seine außergewöhnlichen Fähigkeiten unter Beweis stellte: Nach mustergültigem Chip-Pass von Sascha Bigalke in den Strafraum traf er aus zehn Metern volley ins Tor (22.); elf Minuten später nutzte er eine Flanke von Thomas Steinherr, die Maximilian Bauer verlängerte, zum zweiten Treffer, seinem bereits zwölften in dieser Saison (womit er die Torschützenliste gleichauf mit dem Augsburger Marco Richter anführt). In der Folgezeit verpassten es die Hachinger, frühzeitig für noch klarere Verhältnisse zu sorgen. Erst wurde ein Ball Bigalkes von der Linie geschlagen, dann verfehlte nach einem missglücktem Klärungsversuch von Buchbachs Torwart, dem früheren Pullacher Sandro Volz, Jim-Patrick Müller das leere Tor. Nach einer guten Stunde war die Sache aber doch durch, Orestis Kiomourtzoglou nutzte eine flache Freistoß-Hereingabe von Bigalke und schob den Ball aus acht Metern ins Tor. "Nach dem 3:0 war der Deckel drauf", sagte Trainer Claus Schromm und fand dann doch noch einen kleinen Kritikpunkt, nämlich die darauf folgende Sorglosigkeit in der Defensivarbeit: "Danach haben wir etwas gebettelt. Es wäre spannend gewesen, wie meine Mannschaft dann reagiert hätte." So weit sind sie also schon in Haching, dass sie sich Gegentore als Herausforderung wünschen, um zumindest zwischenzeitlich mal richtig gefordert zu werden.

Auch Präsident Manfred Schwabl hatte es am Wochenende noch mit einer richtigen Herausforderung zu tun: Er stellte sich im Internet den Fragen der Fans und versprühte große Hoffnung darauf, dass es der Verein im Kreuz haben könnte, die Rückkehr in die dritte Liga im Sommer zu bewerkstelligen: "Die Saat geht langsam auf, nach dem vergangenen Konsolidierungsjahr greifen wir wieder an", sagte Schwabl in dem Video, das über Facebook verbreitet wurde, und fügte an: "Ich bin motivierter denn je, aus Haching wieder einen soliden, wirtschaftlich gesunden und regional aufgestellten Zweitligisten zu machen. Aber da werden wir noch ein bisserl Geduld brauchen." Nur bei einer Frage kam der Klubchef ins Straucheln: Anlässlich des Oktoberfest-Finales wollte ein User wissen, ob Schwabl einen perfekten Spruch zum "Anbandeln" wisse. Grinsend wand sich der 50-Jährige. "Ich bin jetzt seit 28 Jahren verheiratet, mit diesem Thema kann ich mich im hiesigen Leben nicht mehr befassen. Ich konzentriere mich lieber auf Fußball."

© SZ vom 04.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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