An einem Länderspiel-Wochenende haben oft nicht nur die erwachsenen Profis, sondern auch die Junioren-Bundesligen spielfrei. Das brachte Heiko Vogel diesmal die letzte Rettung, denn so bekam der U23-Trainer des FC Bayern wenigstens eine Mannschaft zusammen. Eigentlich hatte der Verein eine Verlegung des Auswärtsspiels beim FC Memmingen beantragt, doch diese war vom Verband abgelehnt worden - die Vorbereitungen für das Spiel seien schon zu weit fortgeschritten gewesen, hieß es. So nahm Vogel sieben A-Junioren mit ins Allgäu. In Marco Stefandl, Valentin Micheli und Mario Crnicki spielten drei der Startelf, die beiden Letzteren feierten ihr Regionalliga-Debüt. Letztlich kamen deutlich weniger Zuschauer als erwartet, 1800 Besucher sahen die Partie bei nasskalter Witterung. Heraus kam ein aus Bayern-Sicht achtbares, wenngleich eher langweiliges 0:0. Vogel war zufrieden: "Wir haben es über 90 Minuten gut gemacht."
Die Gemengelage hatte den Schweizer zu einem Stilbruch gezwungen. Auch aufgrund der Unerfahrenheit seines Teams ließ er defensiver spielen als sonst. Zumal sich das Team seit der Winterpause recht konteranfällig zeigte - am deutlichsten war das zuletzt bei der 1:4-Niederlage in Unterhaching aufgefallen. In der ersten Halbzeit ließen die Bayern keine einzige gute Chance der Gastgeber zu und hatten ihrerseits eine gute: Der 18-jährige Angreifer Crnicki zwang Memmingens Torwart Martin Gruber nach einem Konter zu einer Glanzparade (30.). Nach der Pause wechselte Vogel in Matthias Stingl und Michael Strein zwei weitere Debütanten ein, die Abwehr wackelte bisweilen, fiel aber nicht. "Hinten dicht machen", das sei die Ansage gewesen, und das habe "bestens funktioniert".