Fußball-Regionalliga:"Dann drehst du durch"

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Bayern-II-Kapitän Karl-Heinz Lappe harmoniert allmählich immer besser mit Sturmpartner Torsten Oehrl, den er zum vorübergehenden 1:0 bediente. (Foto: Claus Schunk)

FCB-II-Trainer Vogel vermisst nach 3:3 in Nürnberg Solidität

Klar, es sei ein tolles, temporeiches Spiel gewesen, schön anzusehen für die Zuschauer. Doch als Trainer müsse er sich über so ein 3:3 wie beim 1. FC Nürnberg am Sonntagnachmittag natürlich ärgern, sagte Heiko Vogel. Wer auswärts drei Tore schieße, meinte der Trainer des FC Bayern München II, "der kann mit einem Unentschieden nicht zufrieden sein". Grund für den Ärger: fahrlässige, folgenschwere Fehler in der Abwehr.

Die Münchner und die Mittelfranken stehen jetzt weiter punktgleich auf Platz vier und fünf der Regionalliga, der Sieger dieser Partie wäre auf Rang zwei geklettert. Viel zu verlieren gab es in diesem Verfolgerduell nicht - vielleicht auch ein Grund dafür, dass beide Mannschaften von Beginn an sehr offensiv zu Werke gingen. "Keiner hat auf Halten gespielt", sagte Vogel. Sein Team machte den Anfang. Dabei zeigte sich, dass die beiden Ü 23-Stürmer Karl-Heinz Lappe und Torsten Oehrl allmählich harmonieren: Lappe fand mit einer Flanke den 1,92 Meter großen Ex-Profi Oehrl, der zum 1:0 einköpfelte (23.). Nur wenig später erlaubte sich Patrick Puchegger einen folgenschweren Fehler. "Schülerhaft rangegangen", urteilte Vogel über das Foul des 21-jährigen Österreichers - Abdelhamid Sabiri verwandelte den Strafstoß (33.). Bis zur Pause folgte die aufregendste Phase des Spiels, in der beide Teams viele gute Chancen hatten - Lappe traf als einziger, mit einem satten Schuss aus gut 25 Metern (43.). Weil Erdal Öztürk und Raphael Obermair nach dem Seitenwechsel weitere gute Möglichkeiten vergaben, ärgerte sich Vogel umso mehr über das 2:2, das "aus dem Nichts" kam. Nürnberg hatte Einwurf nahe der Münchner Eckfahne, "eigentlich stehen wir in der Situation sehr kompakt", fand der 40-jährige Coach, und trotzdem zappelte der Ball plötzlich im Netz. Wieder hatte Sabiri getroffen (58.). Dann gingen die jungen Clubberer erstmals in Führung. Einen Fehlpass im Spielaufbau nutzte Cihangir Özlokman (70.). Den verdienten Ausgleich erzielte dann Marco Hingerl nach einer Einzelaktion (86.). Vogels Hinrunden-Fazit fällt verhalten aus. "Zwei Niederlagen - das ist okay. Aber wenn du siehst, gegen wen, dann drehst du doch wieder durch" - gegen Aufsteiger Garching und den Tabellenletzten Hof nämlich. Was noch fehle: "Gute, solide Spiele", in denen Offensive wie Defensive einmal über 90 Minuten konstant gut spielen würden. Das hatte auch gegen Nürnberg wieder einmal nicht ganz geklappt.

© SZ vom 31.10.2016 / cal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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