Fußball-Regionalliga:Bierofkas Wahrheit

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Trainer von 1860 II freut sich über die Leistung von Torwart Eicher und den Auswärtssieg in Burghausen

Das mit dem Glück sei eine relative Sache, sagt Daniel Bierofka. Zum einen findet er nicht, dass man glücklich gewinnt, wenn der Torwart einen guten Tag hat. Und diesen hatte Vitus Eicher von der U 21 des TSV 1860 München am Samstag bei Wacker Burghausen: Mehrere Glanzparaden hielten die jungen Löwen im Spiel, ehe sie durch einen Abstauber des kurz zuvor eingewechselten Julian Justvan in der 88. Minute den Siegtreffer erzielten; Jimmy Marton hatte zuvor den Pfosten getroffen. "Sechzig hatte mit Vitus Eicher den Matchwinner in seinen Reihen", fand dann auch Burghausens Trainer Uwe Wolf.

Als Wolf die Münchner im Jahr 2009 verließ, war Eicher gerade zum Torwart der zweiten Mannschaft aufgestiegen, er galt als großes Talent. Zurzeit hat er aber kaum mehr Aussicht auf einen Stammplatz im Zweitliga-Team. "Es ist natürlich eine schwierige Situation für ihn", sagt Bierofka, Eicher gebe aber stets alles und habe sich selbst für die zweite Mannschaft angeboten. "So bleibt er im Fokus und kann sich weiter empfehlen", glaubt Bierofka. Seine Leistung gegen Burghausen, seinem erst dritten Pflichtspiel-Einsatz der Saison, dürfte dazu beigetragen haben. Burghausen hatte von Beginn an die besseren Chancen gehabt, viele Angriffe der Sechziger wurden meist vor dem Torabschluss beendet. Und die besten Möglichkeiten für Burghausen hatten Ex-Sechziger: Daniel Hofstetter zum Beispiel mit einem Kopfball in der 31. Minute, oder aber Nico Andermatt mit einem Schuss aus kurzer Distanz, den Eicher spektakulär klärte (79.).

Natürlich, in dieser Partie habe man auch "Spielglück gehabt", gab Bierofka gerne zu, doch zu diesem Zeitpunkt in der Saison "lügt die Tabelle nicht mehr". Man habe umgekehrt oft auch mit Pech Chancen vergeben oder falsche Schiedsrichter-Entscheidungen hinnehmen müssen, wie etwa vor zwei Wochen beim 0:2 in Illertissen. Seine Mannschaft habe sich den zweiten Tabellenplatz verdient, vor allem angesichts der schwierigen Trainingssituation: "Wir haben viele Abstellungen zu den Profis, ich habe im Training oft nur zehn, elf Spieler", erklärte Bierofka. Am kommenden Mittwoch steht ein Nachholspiel beim FC Augsburg II an. Mit erneut ein bisschen Glück können die Sechziger ihren zweiten Platz noch festigen.

© SZ vom 17.10.2016 / cal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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