Wie viele Menschen in einem Sportverein zurücktreten können, hat zuletzt der TSV Moosach gezeigt. Die Fußball-Spielertrainer Markus und Florian De Prato traten zurück, weil sie sich vom Vorstand hintergangen fühlten. Den Spielern ging es genauso, sie traten gleich mit zurück. Als dann der Vorstand abdankte, traten Spieler und Spielertrainer erneut zurück - vom Rücktritt. Sportlich half das nichts mehr, der aufgewühlte Verein stieg dann via Relegation aus der Landesliga ab.
Am Freitag wählten die Mitglieder des TSV Moosach einen neuen Vorstand um Liborius Hagenhoff, der den Verein schon von 2007 bis 2017 führte. Was nun noch fehlt, ist ein neues Trainerteam. Denn Florian De Prato bestätigte am Dienstag, dass er und sein Bruder das Team nicht mehr trainieren werden, obwohl das der Wunsch des neuen Vorstands gewesen sei. "Ich glaube, nach so ereignisreichen Wochen muss man komplett neu starten", begründete De Prato. Das sei nur sinnvoll "mit Leuten, die unbefangen an die Sache rangehen können". Das Verhältnis zum neuen Vorstand sei gut, andere Vereinsmitglieder stünden ihm und seinem Bruder aber kritisch gegenüber. "Es soll nicht so sein, dass Leute wegen uns nicht mehr kommen, die schon seit 50 Jahren im Verein sind."
Florian De Prato, 31, kann sich vorstellen, noch ein, zwei Jahre unterklassig Fußball zu spielen. Er will den Trainerschein machen. Sein Bruder Markus, 30, lasse seinen Spielerpass beim TSV, "aber er wird pausieren und will Abstand gewinnen". Angreifer Stefan De Prato ist bereits zum Bayernliga-Aufsteiger Türkgücü-Ataspor gewechselt. Die Trainernachfolge ist offen. Abteilungsleiter Jürgen Werner ließ per Textnachricht nur wissen, der Verein werde sich melden, sobald es "Neuigkeiten in Sachen Trainer gibt".