Fußball-Bayernliga:Erschöpfter Spitzenreiter

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FC Pipinsried quält sich zu einem 3:2 über den TSV Landsberg

Niemand kann jetzt mehr behaupten, Konrad Höß sei sein Rasen heilig. Der Präsident des FC Pipinsried, der bekanntlich den Hauptplatz höchstpersönlich hegt und pflegt, hätte durchaus einen Grund finden können, das Sonntagsspiel gegen den TSV Landsberg abzusagen. Zumal die Mannschaft, wie Spielertrainer Tobias Strobl selbst sagt, zurzeit "auf dem Zahnfleisch geht" und wichtige Offensivspieler wie Dominik Schön (Bänderrriss), Serge Yohoua (Meniskus) und Artur Kubica (zwei Spiele Rotsperre) fehlen. Doch das Spiel fand statt, und Höß hatte einen guten Riecher bewiesen: Pipinsried gewann mit 3:2. In einer Partie allerdings, die dank zahlreicher Grätschen so seine Spuren auf dem Rasen hinterließ.

Zu Beginn hatte es so ausgesehen, als habe sich Strobl unnötig Sorgen um den körperlichen Zustand seines Teams gemacht. Denn Pipinsried spielte zu Beginn gut und nutzte konsequent seine Chancen. Gleich in der dritten Minute traf Junis Ibrahim zur Führung, Andreas Götz hatte ihm den Volleyschuss mit einer genauen Flanke aufgelegt. Und nur vier Minuten später traf auch Thomas Berger per Flachschuss. "Danach haben wir aber den Faden verloren", sagt Strobl. Zugleich habe man Landsberg das hohe Potenzial angemerkt, vor allem in der Offensive, "das war ein richtig starker Gegner". In der 37. Minute schafften es die Gäste, Pipinsried auszukontern, der freigespielte Muriz Salemovic umkurvte Torwart Tobias Antoni und schob ein. Spielentscheidend war dann ein sehenswerter Außenrist-Fernschuss zum 3:1 von Manuel Eisgruber, unmittelbar vor dem Pausenpfiff. Der 25-jährige Angreifer, der erst seit der Verletzung von Serge Yohoua verstärkt zum Einsatz kommt, hat somit in den vergangenen vier Partien drei Tore erzielt.

Diesmal war es ein besonders wichtiges: Schon zu diesem Zeitpunkt habe seine Mannschaft nicht mehr sehr fit ausgesehen, so Strobl. Nach der Pause habe man nur noch wenig fürs Spiel tun können. Die Konter, die sich boten, spielte man nicht gut aus - und einige mögliche Gegenstöße des Gegners wurden mit Fouls gestoppt, Pipinsried kassierte vier gelbe Karten. Auch drei offensive Einwechslungen, darunter ein Kurzeinsatz für den mittlerweile schmerzfreien Serge Yohoua, konnten nicht mehr verbergen, dass Pipinsried endgültig "die Körner ausgingen", wie Strobl es formulierte. Man habe diese Woche übrigens auch nur einmal trainiert, der Platz sollte geschont werden, erzählt der Spielertrainer. Doch nach mehreren guten Paraden von Keeper Antoni reichte es für Landsberg nur noch zum Anschlusstreffer, und dieser fiel auch erst in der fünften Minute der Nachspielzeit dank eines schönen Freistoßes von Salemovic. Gleich danach pfiff der Schiedsrichter die Partie ab.

Wie erschöpft das Pipinsrieder Team ist, machte Strobl auch beim Ausblick deutlich. Der FCP mag nun alleiniger Tabellenführer sein und auswärts noch gar nicht verloren haben, man hat sogar nur zweimal remis gespielt. Trotzdem sagt Strobl: Ein Punkt zum Schluss bei der DJK Vilzing, das würde schon reichen.

© SZ vom 24.11.2014 / cal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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