SZ: Sport ist...
Martin Kälberer: ... der Versuch, vor seinen körperlichen Verfallserscheinungen davonzulaufen.
Ihr aktueller Fitnesszustand?
Eher Zustand als Fitness.
Felgaufschwung oder Einkehrschwung?
Beides birgt eine gewisse Verletzungsgefahr, ich versuche, mich in moderatem Tempo (fort) zu bewegen und dabei unnatürliche Körperhaltungen zu vermeiden.
Sportunterricht war für Sie?
Die willkommene Gelegenheit, unter Vortäuschung einer kleinen Verletzung eine Auszeit, im Idealfall sogar eine Unterrichtsbefreiung zu erwirken.
Ihr persönlicher Rekord?
Eine Ehrenurkunde bei den Bundesjugendspielen, deren Zustandekommen sich so recht niemand erklären konnte...
Stadion oder Fernsehsportler?
Der Unterhaltungswert sich bis an den Rand der Bewusstlosigkeit verausgabender menschlicher Werbebanner hat sich mir noch nicht vollständig erschlossen, egal ob live oder am Bildschirm.
Bayern oder Sechzig?
Eine Frage, auf die ich schon als Jugendlicher treffsicher immer die falsche Antwort gegeben habe, was meist zu kleineren Rempeleien und anderen fruchtlosen Auseinandersetzungen geführt hat.
Ihr ewiges Sport-Idol?
Das ist unumstößlich Fredl Fesl. Mit einigem Abstand dahinter: Jesse Owens, vierfacher Olympiasieger 1936 in Berlin.
Ein prägendes Erlebnis?
Als ich als Torwart einer Schülerfußballmannschaft etwas (fahr)lässig einen Ball ins Tor rollen ließ, sich daraufhin die geballte Wut und Aggression meiner Mannschaftskollegen über mir entlud, habe ich begriffen, dass das Wort "Spiel" wohl doch eine andere Bedeutung hat, als von mir naiverweise angenommen.
In welcher Disziplin wären Sie Olympiasieger?
Plattenspieler oder Kaffezube-Reiter.
Mit welcher Sportlerin/welchem Sportler würden Sie gerne das Trikot tauschen?
Ich bin in der glücklichen Lage, mit meinem eigenen Leben sehr zufrieden zu sein und weitgehend das tun zu können, woran mein Herz hängt, deshalb muss ich ehrlicherweise sagen: Ich möchte mit niemandem tauschen!
Unter der Rubrik "Formsache" fragt die SZ jede Woche Menschen nach ihrer Affinität zum Sport. Künstler, Politiker, Wirtschaftskapitäne - bloß keine Sportler. Wäre ja langweilig.