Formsache:"Immer wieder aufstehen"

Lesezeit: 1 min

Simon Verhoeven, 44, ist ein Tausendsassa. Der Sohn von Senta Berger und Michael Verhoeven besuchte das Lee-Strasberg-Institut, spielte in mehreren Dutzend Filmen und ist seit 1996 als Regisseur und Drehbuchautor tätig. (Foto: Ursula Düren/dpa)

Bayern-Fan von Kindesbeinen, aber gespielt für 1860: Simon Verhoeven fühlt sich fußballerisch schizophren.

Sport ist ...

Simon Verhoeven: ... aufregend, wunderschön und lebensphilosophisch sehr wichtig. Beim Sport ist man voll "im Moment". Das reinigt die Seele. Außerdem kann man viel vom Sport fürs Leben lernen.

Ihr aktueller Fitnesszustand?

Geht so. Ich spiele zweimal die Woche Fußball, das ist meine Art von Yoga. Allerdings kann ich danach manchmal tagelang nicht richtig laufen. Das ging schon mal besser.

Felgaufschwung oder Einkehrschwung?

Eher nicht Felgaufschwung, am Reck war ich nicht besonders. Sport ohne Ball ist nicht mein Ding, lieber Einkehrschwung.

Sportunterricht war für Sie?

Lustig. Wir hatten viel Spaß. Außerdem mochte ich immer jede Art von Wettkampf. Nur Zirkeltraining, das war jetzt nicht wirklich mein Favorit.

Ihr persönlicher Rekord?

Acht Tore in einem Jugendspiel.

Stadionbesucher oder Fernsehsportler?

Beides.

Bayern oder Sechzig?

Auch beides. Bayern-Fan, seitdem ich drei Jahre alt bin, aber später Jugendspieler bei 1860. Irgendwie ein bisschen schizophren.

Ihr ewiges Sport-Idol?

Wiggerl Kögl.

Ein prägendes Erlebnis?

Als wir als Achtjährige mit dem Dorfverein als völlige Außenseiter die Jugend von Sechzig schlugen und ich das Siegtor schoss. Die Löwen haben geheult. Wir hatten ohne jede Ehrfurcht gespielt. Dieses Erlebnis hat mich ermutigt, mir immer eine gewisse kindliche Frechheit zu erhalten, im Sport wie im Leben. Später dann: Doppelter Schienbeinbruch, ein Jahr später Kreuzbandriss - in den Sport zurückzukommen war schwierig, auch mental. Ich habe gelernt, immer wieder aufzustehen.

In welcher Disziplin wären Sie Olympiasieger?

Beim Fußball im "Tunneln" (dem Gegner den Ball durch die Beine spielen, d. Red.). Und sonst vermutlich im Herumalbern. Besonders mit meinem kleinen Sohn.

Mit welcher Sportlerin/welchem Sportler würden Sie gerne das Trikot tauschen?

Mit niemandem. Ich bin ganz froh, kein Profi geworden zu sein. Vielleicht wäre ich nicht in der Nationalelf, sondern in der vierten österreichischen Liga gelandet. Außerdem ist es im Profisport mit 35 vorbei. Mein Beruf fängt da gerade erst an.

Unter der Rubrik "Formsache" fragt die SZ jede Woche Menschen nach ihrer Affinität zum Sport. Künstler, Politiker, Wirtschaftskapitäne - bloß keine Sportler. Wäre ja langweilig.

© SZ vom 13.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: