Formsache:Gipfel des Schabernacks

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Schon als Fünfjähriger war der Münchner Jonathan Beck, 27, im Kinofilm „Das Superweib“ zu sehen. Am Pfingstsonntag ist er in Rosamunde Pilchers „Nanny verzweifelt gesucht“ zu sehen (20.15 Uhr, ZDF). (Foto: imago/Future Image)

Schauspieler Jonathan Beck will gerne hoch hinaus - ob auf einen 6000er-Gipfel in Bolivien oder am Hochreck, wo er früher zehn Felgaufschwünge am Stück machen musste. Und das nur zum Warmwerden.

SZ: Sport ist ...

Jonathan Beck: ... überbewertet, wenn man die Bewegung liebt.

Ihr aktueller Fitnesszustand?

Fit wie ein Turnschuh, so dass ich im Not-fall auch eine Zombie-Apokalypse überleben kann. Nur Beweglichkeit, Ausdauer, Koordination und Kraft lassen noch ein wenig zu wünschen übrig.

Felgaufschwung oder Einkehrschwung?

Felgaufschwung. Früher mussten wir zum Warmwerden immer zehn Stück davon machen... am Hochreck in Zeitlupe.

Sportunterricht war für Sie?

Mit Kunst mein Lieblingsunterricht. An der Schulzeit vermisse ich, dass wir in der Pause immer Fußballspielen waren und einfach immer ein Neun-gegen-Neun-Spiel möglich war. Heute haben leider alle nur volle Terminkalender (und gehen lieber was trinken).

Ihr persönlicher Rekord?

Besteigung eines 6000ers in Bolivien. Das war wirklich wunderschön - aber auch echt anstrengend.

Stadion oder Fernsehsportler?

Weder noch - ich bin nicht gut im Stillsit-zen und bewege mich lieber selber.

Bayern oder Sechzig?

Bayern.

Ihr ewiges Sport-Idol?

Mein Turnlehrer Charly. Konnte mit 70 immer noch die Kippe am Barren.

Ein prägendes Erlebnis?

Der 6000er gehört auf alle Fälle dazu. Vom letzten Camp startet man um zwei Uhr in der Früh, um den Gipfel vor Sonnenaufgang zu erreichen. Alles ist pechschwarz und nur die Sterne beleuchten ein wenig die Schneemassen. Man atmet in der Höhe schon schwergängiger und macht nur noch kleine Schritte. Immer einen nach dem anderen. Und dann geht die Sonne auf und du kraxelst mit letzter Kraft auf den Gipfel. Wunderschön. Bis du merkst, dass du nur die Hälfte geschafft hast, weil du ja genauso viel Kraft brauchst, um wieder runterzukommen.

In welcher Disziplin wären Sie Olympiasieger?

Schabernackismus - da bin ich ungeschlagen.

Mit welcher Sportlerin/welchem Sportler würden Sie gerne das Trikot tauschen?

Ich habe einen irrsinnigen Respekt vor allen Profisportlern. Ich glaube, ich könnte das nicht, diese Leistungserbringung im Hunderttausendstel-Bereich - aber so ein Trikot tauschen würde ich gerne schon mal mit den Huber-Buam.

Unter der Rubrik "Formsache" fragt die SZ jede Woche Menschen nach ihrer Affinität zum Sport. Künstler, Politiker, Wirtschaftskapitäne - bloß keine Sportler. Wäre ja langweilig.

© SZ vom 17.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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