SZ: Sport ist . . .
Thomas M. Stein: . . . ein lebenslanger Begleiter, der je nach Konstitution einem das Gefühl vermittelt, etwas für sich selbst getan zu haben.
Ihr aktueller Fitnesszustand?
Hier stellt sich die Frage: Fit wofür? Da ich drei Hunde habe, lässt sich nicht umgehen, dass ich jeden Tag bis zu vier Mal in Bewegung bin. Da ich gern Golf spiele, versuche ich einmal in der Woche zu spielen. Da ich gern Ski fahre, verbringe ich die Winterzeit anstatt mit Golf mit Skifahren, und da das Wetter einem im Moment keine andere Möglichkeit gibt, lege ich meine Füße in den Kühlschrank, lese dabei ein Buch von Reinhold Messner und habe das Gefühl, ich habe den Nordpol erobert.
Felgaufschwung oder Einkehrschwung?
Weder noch. Felgaufschwung aufgrund der Verschiebung der Schwerkraft nicht möglich, Einkehrschwung macht keinen Spaß, da man ja schließlich mit dem Auto nach Hause fahren muss.
Sportunterricht war für Sie?
Mit das wichtigste Fach, zumal ich einen Großteil der schlechten Noten mit sehr guten Sportnoten ausgleichen konnte.
Ihr persönlicher Rekord?
1:18 Minuten auf 100 m Brust.
Stadion oder Fernsehsportler?
Eigentlich Stadionbesucher. Einer meiner letzten Besuche hat mir jedoch den Spaß daran verdorben, nachdem eine Gruppe wild gewordener Fans versucht hat, alle um sie herum mit der Fahne zu verprügeln. Deshalb jetzt lieber Fernsehsportler.
Bayern oder Sechzig?
VfB Stuttgart. Bayern ist der bestgeführte Verein, was man von Sechzig nicht gerade behaupten kann. Eigentlich müsste Bayern ein friendly takeover von Sechzig durchführen, damit der Verein das Management bekommt, das er verdient hätte.
Ihr ewiges Sport-Idol?
Muhammad Ali. Ein Kämpfer für Freiheit, für die Anerkennung seiner Brüder, und das auch gegen Widerstände jeglicher Art.
Ein prägendes Erlebnis?
Als ich mir mit dem Snowboard bei der zügigen Überwindung eines Aufwärtshügels sämtliche Gräten verbogen und doch den Spaß am Wintersport nicht verloren habe.
In welcher Disziplin wären Sie Olympiasieger?
Im Meckern, denn als Zuschauer weiß man doch alles besser. Leider ist diese Disziplin noch nicht zugelassen.
Mit welcher Sportlerin/welchem Sportler würden Sie gern das Trikot tauschen?
Ich hatte Gelegenheit, in meinem Leben sehr viele Sportler kennenzulernen und ziehe meinen Hut mit Hochachtung vor der Leistung jedes einzelnen. Aber es wäre vermessen, mit jemanden tauschen zu wollen, zumal ich mit meinem Lebenslauf sehr zufrieden sein kann.
Unter der Rubrik "Formsache" fragt die SZ jede Woche Menschen nach ihrer Affinität zum Sport. Künstler, Politiker, Wirtschaftskapitäne - bloß keine Sportler. Wäre ja langweilig.