Formsache:Drive des Masochisten

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Zwischen Golf und Fingerhakeln: Iberl-Bühne-Chef Georg Maier

SZ: Sport ist . . .

Georg Maier: Auf keinen Fall Mord (in Anspielung auf das Statement von Churchill, das er mit einem Glas Whisky und der obli-gatorischen Zigarre in der Hand machte).

Ihr aktueller Fitnesszustand?

Könnte dank exzessivem Theaterspielen nicht besser sein. Als passionierter Golfer erfreue ich mich gerade einer für mein Alter schier unglaublichen Drive-Länge.

Felgaufschwung oder Einkehrschwung? Beide Dinge praktizierend. Ab und an siegt letzteres über das erste.

Sportunterricht war für Sie?

Würde ich jetzt sagen "Genuss", wäre es eine Lüge (zu versauter Individualist, um sich von Coaches was sagen zu lassen).

Ihr persönlicher Rekord?

Viermal mit der Seniorenmannschaft des Münchener Golfclubs deutscher Meister. Etliche bayerische Meisterschaften mit derselben Mannschaft.

Stadionbesucher oder Fernsehsportler? Stadion auf keinen Fall - zu umständlich. Fernsehen ja, aber selektiv. Bevorzugt in-ternationale Fingerhakel-Meisterschaften und "Stoahebn".

Bayern oder Sechzig?

Überflüssige Frage: Natürlich Sechzig. Meine Leidensfähigkeit grenzt an puren Masochismus.

Ihr ewiges Sport-Idol?

Jack Nicklaus, Golfer des Jahrhunderts. Auch blond wie ich.

Ein prägendes Erlebnis?

In einem Flight zusammen mit David Feherty beim Pro-Am der BMW Open ( Amateure und Profis spielen hier zusammen, d. Red.). Das Prägende daran: Ich konnte diesen Weltklasse-Spieler, damals unter den ersten 20 der Welt, in der Drive-Competition schlagen. Sein Angebot, statt seiner auf der PGA-Tour weiterzuspielen, habe ich abgelehnt - was ist die PGA-Tour in Amerika gegen die Iberl Bühne in München?

In welcher Disziplin wären Sie Olympiasieger?

Leider in keiner, da Fingerhakeln immer noch keine olympische Disziplin ist. Dasselbe gilt für Maßkrugstemmen.

Mit welcher Sportlerin/welchem Sportler würden Sie gerne das Trikot tauschen?

Negativ! Meine Disziplin bleibt das Theater. Da möchte ich mit niemandem tauschen. Auch kein Trikot.

Unter der Rubrik "Formsache" fragt die SZ jede Woche Menschen nach ihrer Affinität zum Sport. Künstler, Politiker, Wirtschaftskapitäne - bloß keine Sportler. Wäre ja langweilig.

© SZ vom 02.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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