In der Fröttmaninger Arena hatten die Fans am Samstag beim Bundesliga-Heimspiel des FC Bayern gegen Mainz ein Transparent aufgehängt, das sich gegen die Parallelansetzung von Heimspielen der FCB-Amateure mit Partien der Profis aussprach. Ein wichtiger Gedanke zur Stärkung der Reserve und ganz allgemein des Fußballs unterhalb der Profiligen. Allerdings passte die Aktion aktuell nicht so ganz, denn ein Heimspiel trug die Regionalligavertretung des Rekordmeisters zur gleichen Zeit mitnichten aus. Sie gastierte gut 100 Kilometer von München entfernt beim SV Wacker Burghausen und musste sich dort mit einem 2:2 (1:1) zufrieden geben.
Die Gäste verpassen es mehrmals, klare Verhältnisse herzustellen
"Das Unentschieden ist ärgerlich", befand Interimstrainer Danny Schwarz, unter dessen Regie die Münchner noch ungeschlagen sind. "Unser Auftritt war sehr gut und drei Punkte wären verdient gewesen." Dabei begann es alles andere als gut für die Gäste: Einen weiten Pass bekamen Leon Fesser und Nico Feldhahn, der zuletzt mit den Profis zum Champions-League-Spiel nach Madrid gereist war, nicht verteidigt, Hama Tsoumou überwand Bayern-Torwart Andreas Rössl, der Ball war von Fesser noch abgefälscht (10.). Die Bayern-Amateure ließen sich nicht beirren, erspielten sich Chance um Chance, doch Marco Hingerl (12.), Fabian Benko (20.) und Karl-Heinz Lappe (24.) vergaben gute Gelegenheiten. Dann traf Hingerl nach starker Vorarbeit von Milos Pantovic zum 1:1 (28.). Abermals Lappe (32., 34.) und Pantovic (38.) scheiterten an Wacker-Torwart Alexander Eiban, dann war Pause.
Nachdem ein Schuss von Raphael Obermair an die Hand eines Burghausers gesprungen war, entschied Schiedsrichter Wolfgang Haslberger auf Elfmeter, Pantovic verwandelte souverän (50.). "Wir haben nach dem Gegentreffer die Geduld bewahrt und guten Fußball gespielt", sagte Danny Schwarz, beklagte jedoch den "fehlenden Punch", insbesondere, weil sein Team die Partie nicht vorzeitig entschied. Benko (55.), Obermair (63.) und Pantovic (69.) verpassten es, mit dem 3:1 klare Verhältnisse herzustellen. Dann kam Burghausen erstmals durch einen Freistoß aus dem Halbfeld von Christoph Burkhard gefährlich vor den Kasten der Bayern, Tsoumou schloss zum 2:2 ab (71.). Auch wenn Christoph Baum sogar noch das 3:2 für Burghausen auf dem Fuß hatte, jedoch über das Tor zielte (81.), war Wacker-Trainer Patrick Mölzl, vor gut 15 Jahren selbst für die Bayern-Amateure am Ball, hinterher zufrieden: "Meine Truppe hat Qualität und Charakter."