FC Bayern II:Stolpernde Kinder

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Der FC Bayern II verliert 1:3 gegen Schalding-Heining, lässt sich auskontern und präsentiert sich vor dem Derby gegen die Löwen auch sonst in ziemlich schlechter Verfassung. Die Meisterschaft ist ohnehin längst kein Thema mehr.

Von Christoph Leischwitz, München

Jeder Gegner gebe immer 150 Prozent, weil es ja der FC Bayern sei, und das gelte eben auch für die U23, sagt deren Trainer Tim Walter. Am vergangenen Freitag machte der Trainer dieses Teams allerdings einen für den FC Bayern beachtlich bescheidenen Zusatz: "Aber das ist ja gar nicht der FC Bayern. Das sind kleine Kinder." Die kleinen Kinder verloren am Freitagabend 1:3 gegen die Erwachsenen des SV Schalding-Heining, einem Team, das sich seit Einführung der Regionalliga Bayern im Jahr 2012 quasi permanent im Abstiegskampf befindet. Seinerzeit waren wirklich tatsächlich noch einige von denen, die diesmal in Walters Kader standen, Kinder, der Altersschnitt der Startelf lag unter 19 Jahren. Wobei das für Walter freilich keine Entschuldigung war. Voller "Tatendrang" mache man sich an diese Aufgabe, hatte es vor der Partie geheißen, davon war dann aber nichts zu spüren. In der ersten Halbzeit erspielten sich die jungen Bayern keine einzige nennenswerte Torchance, dafür wurde man mehrmals ausgekontert. Etwa in der 27. Minute, als Stefan Rockinger zur Führung traf, kurz vor der Pause folgte dann das 2:0 durch Christian Seidl nach einem Eckball (45.).

Einer der wenigen Lichtblicke bei den Bayern war Manuel Wintzheimer. Der von der U19 abgestellte Stürmer traf mit einem überlegten Schuss zum 1:2 (64.). Damit schoss der 18-Jährige in seinem vierten Regionalliga-Spiel der Saison sein viertes Tor, in der U19 kommt er in neun Spielen schon auf 13 Treffer. In der zweiten Halbzeit habe man auch "eine Reaktion" gezeigt, fand Walter, außerdem gab es einen erfahrenen Rückkehrer, der in der zweiten Halbzeit die Abwehr stabilisierte: Der lange verletzte Ex-Profi Nicolas Feldhahn stand erstmals seit dem ersten Spieltag wieder auf dem Feld. Auch er konnte das entscheidende 3:1 der Gäste durch Fabian Schnabel (84.) nicht verhindern.

Woche für Woche habe man die gleichen Probleme, sagte Walter, im eigenen Spiel fehle die Konsequenz, offensiv wie defensiv. Doch offenbar scheint mit der Rückkehr von Jupp Heynckes und der Abstellung von Nachwuchsleistungszentrums-Leiter Hermann Gerland als Co-Trainer der Profis zumindest wieder ein wenig Fluktuation einzukehren. Wintzheimer etwa spielte deshalb, weil Kwasi Wriedt erstmals im Profikader stand. Ob für die nun anstehende englische Woche mit einem Auswärtsspiel in Rosenheim (Dienstag, 19 Uhr) und dem Derby gegen 1860 München (Sonntag, 15 Uhr) Spieler abgestellt werden, scheint fraglich: Um die Meisterschaft geht es bei dem Tabellen-Zwölften mittlerweile definitiv nicht mehr.

© SZ vom 16.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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