FC Bayern II:Eiskalte Kölner

Lesezeit: 2 min

Die Bayern-Amateure verlieren ihr Heimspiel gegen Mitaufsteiger Viktoria Köln auch wegen ihrer fehlenden Erfahrung deutlich mit 2:5.

Von Stefan Galler, München

Wenigstens mit einem kleinen Erfolgserlebnis wäre der FC Bayern II gerne aus dieser Drittligapartie gegangen. Und danach sah es auch aus, als Stürmer Kwasi-Okyere Wriedt drei Minuten vor dem Ende nach Vorarbeit von Alexander Nollenberger und Jannik Rochelt im Drittligaspiel gegen Mitaufsteiger Viktoria Köln auf 2:4 verkürzte. Doch an diesem Nachmittag im Grünwalder Stadion sollte den Münchnern auch jener kleine Teilerfolg nicht vergönnt sein: Noch bevor Schiedsrichter Florian Lechner die Partie beendete, schlugen die Gäste aus dem Rheinland noch einmal zu: Nach Zuspiel von Marcel Gottschling setzte sich Simon Handle auf der linken Seite in Szene und markierte den Schlusspunkt: Mit 2:5 kamen die kleinen Bayern unter die Räder.

Entsprechend bedient war Trainer Sebastian Hoeneß, insbesondere wegen der Leistung seiner Mannschaft vor der Pause, als man bereits mit 0:3 in Rückstand geraten war und es nicht schaffte, eine Reaktion auf die 1:2-Niederlage unter der Woche bei Hansa Rostock zu zeigen: "In der ersten Halbzeit haben wir vieles von dem, was wir uns vorgenommen haben, vermissen lassen - insbesondere Körpersprache und Aggressivität. Das wurde eiskalt bestraft."

Und zwar bereits in der zehnten Minute, als der Kölner Kevin Holzweiler einen Freistoß perfekt zur Mitte zirkelte und Routinier Albert Bunjaku völlig frei an Bayerntorwart Christian Früchtl vorbei einköpfen konnte (10.). Ein Nackenschlag für die jungen Münchner, die sich prompt nur neun Minuten später den zweiten Gegentreffer einfingen: Ein Ballverlust in der Hälfte der Viktoria wurde gnadenlos bestraft: Holzweiler bediente Patrick Koronkiewicz, der Bayerns Verteidiger Flavius Daniliuc nicht gut aussehen ließ. Sein Zuspiel verwertete Mike Wunderlich aus zentraler Position.

Nach vorne ging in der ersten Halbzeit nichts für die Hoeneß-Elf, dafür schlug es hinten gleich noch einmal ein: Einen Spielzug über Handle und Wunderlich veredelte abermals Bunjaku - Saisontor Nummer sechs im vierten Saisonspiel für den früheren Nürnberger und Kaiserslauterer.

Nach dem Wechsel steigerten sich die Roten, doch bei einem Freistoß von Joshua Zirkzee standen gleich beide Pfosten im Weg, der Ball sprang wieder heraus, den Nachschuss von Timo Kern konnte Torwart Daniel Mesenhöler erst hinter der Torlinie packen, die Unparteiischen hatten es nicht gesehen (50.). "Das Momentum war einfach nicht auf unserer Seite", so Hoeneß. Es folgte dann doch das 1:3, nach Foul von Gottschling an Wriedt traf der Gefoulte selbst. Doch acht Minuten später langte Lars Lukas Mai gegen Wunderlich zu unbeholfen hin, der nächste Strafstoß; auch hier verwandelte der Gefoulte - 1:4 (69.).

Es folgten die eingangs geschilderten beiden finalen Tore. Und das Fazit des Coaches: "Die zweite Halbzeit war besser, das Team hat eine Reaktion gezeigt. Viktoria Köln war extrem kalt heute", sagte Sebastian Hoeneß, der vor allem die "einfachen Gegentore" beklagte. "Wir sind eine junge Mannschaft und befinden uns weiterhin in einem Entwicklungsprozess, müssen die Fehler aber deutlich analysieren", so der 37 Jahre alte Bayern-II-Trainer. Dazu bleibt nun mehr als zwei Wochen Zeit, erst am 19. August geht es mit dem Gastspiel beim Dritten Halle weiter.

© SZ vom 05.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: