Erfolgsserie des SV Pullach:Aus einem tiefen Loch

Lesezeit: 2 min

Kühler Kopf: Auch bei frostigen Temperaturen ist auf Andreas Roth Verlass, der Pullacher erzielt das 1:0 und bereitet das 3:0 vor. (Foto: Claus Schunk)

SV Pullach schlägt Kottern und bleibt im Rennen um die Meisterschaft. Gut möglich, dass der Klub den Sprung in die Regionalliga diesmal wagen wird

Von Stefan Galler, Pullach

Am Sonntagmittag kam dann die Zielflagge für den SV Pullach: Der SV Kirchanschöring sagte das für kommenden Samstag geplante Nachholspiel gegen die Isartaler endgültig ab - damit hat für die Mannschaft von Trainer Frank Schmöller die Winterpause begonnen. Tags zuvor fuhren die "Raben" noch ein letztes Erfolgserlebnis in diesem Kalenderjahr ein: Auf dem Kunstrasenplatz an der Gistlstraße schlugen sie den TSV Kottern mit 3:0 (2:0), das 14. Spiel in Serie ohne Niederlage. Zeit für ein durchaus emotionales Zwischenfazit des Coaches: "Ich möchte nicht nur die aktuelle Hinrunde, sondern das ganze Jahr 2015 betrachten", sagte Schmöller, der vor allem an jenen Durchhänger erinnerte, den sein Team im Frühjahr durchleiden musste, als feststand, dass man keine Regionalligalizenz beantragen würde: "Es war kein einfaches Jahr, so mancher Verein ist an einer Entscheidung, wie wir sie treffen mussten, schon zerbrochen." Seine Spieler jedoch hätten all das gut weggesteckt: "Wir waren in einem tiefen Loch und können alle stolz sein, in welch beeindruckender Manier wir da wieder rausgekommen sind."

Und so habe man seit dem 16. August, dem Tag der bis dato letzten Niederlage (1:5 in Unterföhring) "fast alles richtig gemacht", findet Schmöller, der zwar beteuert, sich mit der Option nicht zu beschäftigen, vielleicht im kommenden Sommer den Sprung in die Regionalliga doch zu wagen. Aus seiner Meinung macht er dennoch kein Hehl: "Für mich ist es alternativlos, dass man die Chance aufzusteigen ergreift, wenn sich die Situation noch einmal ergibt. Ich bin mir nicht sicher, ob der Verein einen neuerlichen Verzicht unbeschadet überstehen würde." Zu seiner eigenen Situation will sich Schmöller nicht dezidiert äußern, es ist aber davon auszugehen, dass auch die Motivation des Trainers einen erheblichen Knacks abbekommen würde, sollte der SV Pullach abermals verzichten. Doch damit ist kaum zu rechnen: Wie aus dem Umfeld des Klubs zu erfahren ist, stehen die Zeichen nicht schlecht, dass man im Fall eines Aufstiegs die Regionalligaheimspiele künftig auf der Anlage des TSV Neuried austragen könnte.

Dazu muss allerdings erst einmal die sportliche Berechtigung für die nächsthöhere Spielklasse erlangt werden. Gegen Kottern agierten die Isartaler im Stile einer Spitzenmannschaft: Schon mit dem ersten Angriff traf Andreas Roth nach perfektem Zuspiel von Bernd Häfele zum 1:0. Als die Allgäuer dann erstmals besser ins Spiel kamen, bediente Häfele Alexander Weiß, der auf 2:0 erhöhte (22.). Und zehn Minuten nach der Pause beendete Chaka Menelik Ngu'Ewodo nach guter Flanke des bärenstarken Roth alle Träume der Gäste, dem Spiel doch noch eine Wende zu geben. "Wir haben die Tore jeweils zum richtigen Zeitpunkt erzielt", sagte Schmöller, der in Maximilian Schuster (Innenbanddehnung) und Ngu'Ewodo (Sprunggelenk) zwei Verletzte verbuchen musste. "Aber die Winterpause ist so lang, da könnte man auch einen offenen Schien- und Wadenbeinbruch auskurieren", sagt der Trainer.

© SZ vom 30.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: