BCF Wolfratshausen:Suche nach Ansätzen

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Fast wie gegen Bayern: Wolfratshausen startet in Rain unkonzentriert und wird am Ende vorgeführt. Das 1:4 zum Saisonauftakt schmerzt deutlich mehr als das 1:4 zuvor im Test gegen den Rekordmeister.

Von Andreas Liebmann, Wolfratshausen

Die Unterschiede in Zahlen: 3650 Fans weniger, dafür 30 Spielminuten mehr. Der BCF Wolfratshausen ist neun Tage nach seinem Testspiel gegen den FC Bayern in den Alltag eines Bayernligisten zurückgekehrt und unterlag dem TSV Rain auswärts mit 1:4 - demselben Ergebnis also wie kürzlich gegen den Rekordmeister. Nur dass BCF-Trainer Marco Stier dieses Mal deutlich unzufriedener war. Eine "desolate Abwehrleistung" habe er gesehen, einhergehend mit mangelnder Chancenverwertung. "Wir haben wieder Lehrgeld gezahlt", schimpfte Stier. Der Gegner habe seine Chancen genutzt und sich über die Abwehrschnitzer des BCF "totgelacht".

Es gab auch ein paar Gründe, den Ärger zu relativieren, der sich in Stier schon nach zwei Minuten gebildet hatte, als Zugang Michael Ott es versäumte, einen weiten Ball des TSV wegzudreschen, anstatt ihn von der Sohle springen zu lassen und damit das erste Gegentor einzuleiten. "Du nimmst dir so viel vor und liegst nach zwei Minuten hinten, das werde ich nie verstehen", klagte Stier. Andererseits habe sein Team nach 15 Minuten begonnen, richtig gut mitzuspielen, und das bei einem Gegner, dessen Kader über reichlich Regionalligaerfahrung verfügt und der es sich leisten konnte, etwa Pipinsrieds ehemaligen Torjäger Serge Yohoua 80 Minuten lang auf der Bank zu belassen. Weshalb Stier betonte: "Ich habe auch gute Ansätze gesehen." Erst als Rains Marco Friedl nach einer Ecke zum 2:0 traf (56.), ging es dahin. "Ab der 60. Minute haben sie uns vorgeführt."

An der Abwehrleistung der Seinen kann Stier arbeiten, schwieriger ist es mit dem fehlenden Offensivpersonal. Angelo Hauk erzielte das 1:3 (71.) durch einen Strafstoß, den Jona Lehr herausholte, doch Lehr will nur noch sporadisch aushelfen. Hauk hatte einmal Pech, als sein Kopfball aus kurzer Distanz pariert wurde (49.). Und Michael Marinkovic vergab allein vor dem Tor die größte Chance, als er am Torwart hängen blieb, statt querzulegen. Denn dort stand Lehr einschussbereit. In den nächsten Partien wird Lehr dort aber nicht stehen.

© SZ vom 17.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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