Bayernliga-Derby:Wenig Klärungsbedarf

Lesezeit: 2 min

Acht Tore, fünf Schützen: Michael Marinkovic (re.) trifft gegen Haching ebenso doppelt wie Jona Lehr (li.). (Foto: Hartmut Pöstges)

BCF Wolfratshausen setzt seinen Lauf mit einem 8:1 gegen Unterhaching II fort

Wenn eine Abteilungsversammlung gerade mal 30 Minuten dauert, dann gibt es dafür nicht viele Erklärungsansätze. Entweder haben sich die Verantwortlichen nichts mehr zu sagen, womöglich wird im Anschluss auch eine Champions-League-Partie übertragen - oder es gibt einfach keinen Anlass zu klagen. Beim BCF Wolfratshausen war am Donnerstagabend zweifellos Letzteres der Fall, und wer dafür eine Erklärung benötigte, der bekam sie zwei Tage später im Isar-Loisachstadion zu sehen: 8:1 (4:1) bezwangen die Farcheter ihre Gäste von der SpVgg Unterhaching II, mit nunmehr 43 Punkten sollten sie mit dem Abstiegskampf nun endgültig nicht mehr in Berührung kommen. Kurzum: Es läuft einfach.

Abteilungsleiter Manfred Fleischer führte das auf die Kontinuität auf den leitenden Positionen zurück. Damit meinte er zwar vor allem das Trainerteam, doch letztlich lobte er sich so natürlich auch selbst. Denn Fleischer hatte ja auch in der vergangenen Saison eisern an Trainer Reiner Leitl festgehalten, als es weit weniger rund lief. Als alle unzufrieden waren und als Erklärung die Verletzungen einiger Leistungsträger wie Marco Höferth oder Werner Schuhmann herhalten mussten. Spielgestalter Höferth und Torjäger Schuhmann sind zurzeit übrigens wieder verletzt, den Gästen aus Unterhaching dürfte das allerdings nicht unmittelbar aufgefallen sein. Wobei man natürlich anmerken muss, dass die Hachinger nicht gerade eine Übermacht in der Bayernliga darstellen. Am Samstag hatte der Tabellenletzte einen einzigen Auswechselspieler dabei, und in Kapitän Tobias Killer nur einen, der zum erweiterten Profikader zu zählen ist. In einigen Wochen wird die Mannschaft ja sowieso abgemeldet. Die Wolfratshauser hatten natürlich Spaß an dem Duell. "Wenn man die spielen lässt, ist das ganz ansehnlich", fand Wolfratshausens sportlicher Leiter Klaus Brand, "aber wenn man sie unter Druck setzt bei Standards, da haben sie große Probleme." Das 1:0 gelang Mittelfeldmann Michael Rödl nach einem Lauf in die Schnittstelle der Hachinger Viererkette (8.), Verteidiger Onur Misirlioglu nutzte später seine Kopfballstärke zum 3:0, die offensiven Lamine Guèye, Jona Lehr und Michael Marinkovic, der gegen seinen Ex-Klub erstmals von Anfang an ran durfte, trafen jeweils doppelt. Es war eine klare, lockere Angelegenheit für den BCF, die Hachings Michael Krabler kurz vor der Pause mit dem 1:4 aus Hachinger Sicht nur mäßig erträglicher gestalten konnte.

Brand führte den aktuellen Lauf auf den verbreiterten Kader zurück (man müsse bedenken, wer alles gefehlt habe), sowie auf das Trainingslager Mitte Februar im türkischen Belek: "Das hat uns körperlich und vom Mannschaftsgeist her viel gebracht." Es sei sehr angenehm, dass man nun mal "in Ruhe planen" könne. Statt nächtelanger Krisensitzungen reicht dann auch mal ein halbstündiges Beisammensein.

© SZ vom 20.04.2015 / lib - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: