Badmintonklub Neuhausen:Höchststrafe

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"Nichts zu holen": Auch Lucas Bednorsch war bei den beiden Auswärtsspielen zum Saisonstart chancenlos. (Foto: A. Lütticke/oh)

Badminton-Erstligist Neuhausen-Nymphenburg stößt gleich zum Saisonauftakt an seine Grenzen

Von Sebastian Hepp, München

Der 1. BC Düren war vergangene Saison schwer zu fassen gewesen für den Badminton-Erstligisten Neuhausen-Nymphenburg. Die Rheinländer waren mit einem Team angetreten, das überwiegend aus Holländern und einem Engländer bestand. Es ist eine Wundertüte in der Eliteklasse, und wohl gerade deswegen gefährlich. "Düren wechselt seinen Erstligakader regelmäßig aus, schafft es aber immer, ein starkes Team zu stellen", sagt Philipp Blonck, der Manager der Münchner.

Davon konnte sich sein Kader beim Auftaktspiel der diesjährigen Ligarunde überzeugen: Die Auswärtspartie in Düren ging mit 0:6 verloren, doch Neuhausen war keineswegs chancenlos. Immerhin vier Matches gingen über drei Sätze, einem Sieg am nächsten kamen Tobias Wadenka im Spitzeneinzel gegen den Österreicher David Obernosterer (21:14, 20:22, 14:21) und das Mixed Manuel Heumann/Amelie Oliwa. Dass es auch für Lucas Bednorsch im zweiten Einzel und für das Damendoppel Voytsekh/Stankovic "am Ende nicht ganz gereicht" hat, führt Blonck auf die "etwas größere Cleverness und Erfahrung" der Dürener zurück.

Bekannte Gesichter, gemischte Gefühle - so lässt sich aus Neuhauser Sicht die Begegnung tags darauf beim 1. BC Bischmisheim zusammenfassen, die ohne einen Satzverlust mit 6:0 an die Gastgeber ging. Aus einer Begegnung gegen den deutschen Meister kann man zwar so manches lernen. Allerdings dürfte die zweite "Höchststrafe" an einem Wochenende wenig Selbstvertrauen gebracht haben. Neuhausens Spitzenmann Wadenka erzielte mit 18:21 das beste Satzergebnis für sein Team - das sagt schon viel über die Kräfteverhältnisse aus, zumal Blonck den Eindruck hatte, dass die Saarländer gegen die Außenseiter aus München zum Teil einen Gang zurückschalteten. Freilich hieß der Gegner von Wadenka Marc Zwiebler, der nach wie vor beste deutsche Einzelinterpret dieser Sportart.

Auch sonst war Bischmisheim mit seinen nationalen Spitzenkräften angetreten, sprich mit Johannes Schöttler, Isabel Herttrich, Michael Fuchs und Dieter Domke. "Da war heute nichts zu holen", befand Blonck denn auch und schob gleich nach, dass die beiden klaren Auftaktschlappen "kein Beinbruch" seien. Für ihn hatten sie vielmehr den Charakter von "Vorbereitungsspielen für die kommenden Aufgaben", vor allem das Auswärtsspiel am 22. September gegen Aufsteiger Anspach, den vermutlich schwächsten Mitkonkurrenten um Platz acht. Dieser würde bei erstmals nur neun Erstligamannschaften den Klassenerhalt bedeuten. Kleiner Trost für Neuhausen: Auch Anspach hat am Wochenende gegen Bischmisheim eine 0:6-Schlappe kassiert und kam gegen den TV Refrath nur zu einem 2:4.

Die Münchner hoffen freilich, im Lauf der Saison auch gegen Klubs aus dem unteren Tabellendrittel noch punkten zu können, wie Blonck betont. Am ersten Heimspielwochenende Ende September steht ihnen gegen die starken Teams von Refrath und Bonn-Beuel allerdings keine leichte Aufgabe bevor. Blonck ist dennoch überzeugt davon, dass der TSV seine Chancen noch bekommen wird.

© SZ vom 02.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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