Wolfgang Schellenberg hat ein intensives Wochenende hinter sich. Am Freitagabend war der Nachwuchsleiter des TSV 1860 München mit der zweiten Mannschaft nach Landsberg gefahren, Samstagmittag saß er schon wieder im Auto, um das nächste Spiel vorzubereiten. Der 45-Jährige war nicht auf dem Weg nach Schalding, wo die Regionalliga-Mannschaft antrat, sondern Richtung TSV-Gelände, wo am Abend ein U-19-Testspiel stattfand. Zum Einsatz kamen dort jene Junglöwen, die am Freitagabend nicht zum Zug gekommen und dennoch gut gelaunt waren: Sie hatten das 4:1, und damit den ersten Saisonsieg, der neu formierten zweiten Mannschaft aus nächster Nähe miterlebt.
"Solche Spiele sind riesig für die Jungs", sagte Schellenberg - und spielte damit auf die Kulisse von knapp 1000 Zuschauern an. Das Publikum, die Emotionen, "das bringt sie in ihrer Entwicklung weiter". Nach dem frühen 1:0 von Mohamad Awata (2.) und dem Landsberger Ausgleich (22.) brachte der 16-jährige Fabian Greilinger den TSV in der 26. Minute auf die Siegerstraße. Schellenberg sprach von einer "klasse Einzelaktion" des Offensivspielers. Zu Beginn der zweiten Halbzeit drängte Landsberg auf den erneuten Ausgleich, doch Okan Memetoglou machte mit zwei Treffern (60., 67.) alles klar. "Das 3:1 war wie eine Befreiung", erklärte Schellenberg. Der 18-jährige Mittelfeldspieler Memetoglou sei von seinen offensiven Qualitäten her ein "herausragender Spieler", sagte der Trainer, wenn er ins Spiel komme, sei er sehr schwer zu halten. Ihm täten diese Spiele besonders gut. "Er muss läuferisch an seine Grenze gehen, an die er im Jugendbereich vielleicht nicht gehen muss", erklärte Schellenberg. Der Sieg hätte sogar noch höher ausfallen können, Awata verschoss in der ersten Halbzeit noch einen Elfmeter (36.). Landsbergs Trainer Uwe Zenkner sprach von einer "desolaten Defensivleistung". Sein Fazit: So könne man in der Bayernliga nicht bestehen. Das galt nicht für die Junglöwen.