1860 München II:Die Abwehr schießt mit

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An allen drei Treffern beteiligt: Ugur Türk, Torschütze vom Dienst für den TSV 1860 München in der Bayernliga. (Foto: imago/MIS)

Die U21 der Löwen bezwingt die SpVgg Hankofen-Hailing 3:2, Trainer Lubojanski wünscht seinen Spielern Profi-Einsätze.

Von Christoph Leischwitz, München

Die Saison war schon sieben Spieltage alt, als Severin Buchta erstmals für die U21 der Sechziger auf dem Feld stand. Doch obwohl der 21-jährige Reutlinger, der vom Karlsruher SC nach München wechselte, die gesamte Saisonvorbereitung verpasst hatte, avancierte er schnell zum Stammspieler. Am frühen Sonntagabend dann machte Buchta aber nicht nur als Abwehrspieler von sich reden: Gegen die SpVgg Hankofen-Hailing erzielte er nicht nur sein Debüt-Tor im Löwendress, ihm gelang sogar ein Doppelpack - und er war damit maßgeblich am nächsten Sieg der Junglöwen beteiligt, die mit einem 3:2-Erfolg den Gegner vom Tabellenrang sechs verdrängten - sechs Spieltage zuvor war die Mannschaft von Sebastian Lubojanski noch 14. gewesen.

Nach Cotrell Ezekwem ist Buchta schon der zweite Spieler, der von Lubojanski von einem Abwehrspieler zu einem sehr schnell erfolgreichen Angreifer umfunktioniert wurde, denn Buchta spielte heute rechts im Sturm. Das 1:0 war zwar nur ein Abstauber, nachdem Ugur Türk zunächst den Pfosten getroffen hatte (8.). Doch den richtigen Riecher bewies er auch noch mit dem zwischenzeitlichen 3:1 mit einem Schuss ins rechte untere Eck (65.). Trainer Lubojanski spricht davon, Talente zu "entstauben". Wie Ezekwem habe auch Buchta in der Jugend schon im Angriff gespielt.

Dass Ugur Türk zu den Torschützen gehört, in diesem Fall erzielte er das 2:1, ist indes schon der Normalfall. Am Sonntagnachmittag traf er schon zum vierten Mal in Serie, der 21-Jährige führt auch schon seit Längerem die Torjägerliste der Bayernliga Süd an. Lubojanski erklärt, dass sich der 21-Jährige in vielerlei Hinsicht verbessere, aktuell zum Beispiel in seinem Verhalten bei Hereingaben und mit dem Gegner im Rücken. Bei Buchta, Türk und einigen anderen Spielern sieht der Coach deshalb nun die Zeit durchaus gekommen, "mit einem Training bei den Profis belohnt zu werden" und nennt darüber hinaus auch noch Dennis Dressel und Marco Metzger.

Zu der Siegesserie von 16 Punkten aus sechs Spielen sagt Lubojanski nüchtern: "Wir sind auf dem Weg." Immerhin sei die Partie gegen Hankofen recht knapp gewesen, den Gästen war ja auch in der 84. Minute noch der Anschlusstreffer durch Kilian Schwarzmüller geglückt; das zwischenzeitliche 1:1 hatte Tobias Richter nach einem erfolgreichen Pressschlag-Duell mit Torwart György Szekely erzielt (48.). Hinzu komme, dass die Profis regelmäßig mit Eifer bei der Sache seien. Diesmal spielten Christian Köppel und Aaron Berzel mit. Dass die Abgestellten ihre Einsätze in der U21 nicht als "Halligalli" begriffen, das sei ein weiteres wichtiges Rädchen für den derzeitigen Erfolg.

© SZ vom 29.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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