Sponsoren für die Winterspiele 2018:Jetzt fehlen nur noch sieben

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"Ein großer Schritt Richtung Olympia": BMW will trotz der Wirtschaftskrise Münchens Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2018 unterstützen.

Jan Bielicki

Der Autokonzern BMW will nach Informationen der Süddeutschen Zeitung trotz der Wirtschaftskrise Münchens Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2018 unterstützen. "Damit ist ein großer Schritt Richtung Olympia getan", erklärte Oberbürgermeister Christian Ude (SPD).

Weil der Wettstreit um die Winterspiele 2018 nicht allein mit dem Herzen zu gewinnen ist, sucht die Stadt Sponsoren für die 30 Millionen Euro teure Bewerbung: Zugesagt haben bisher Flughafen, BMW und die Messe München. (Foto: Foto: SZ)

BMW mochte Aussagen aus dem Gesellschafterkreis der Münchner Bewerbungsgesellschaft, nach denen der Sponsorenvertrag bereits steht, jedoch nicht bestätigen: "Wir sind in Gesprächen", erklärte eine Konzernsprecherin, "alles andere ist für uns noch Spekulation."

OB Ude, der dem Aufsichtsrat der Bewerbungsgesellschaft als stellvertretender Vorsitzender angehört, hatte BMW zuvor gegenüber der SZ allerdings bereits zum Sponsorenkreis gezählt. Es sei "sehr wichtig, dass der Vertrag mit unserem größten Sponsor nun unter Dach und Fach ist", sagte der OB. Münchens oberster Olympiabewerber wollte sich dagegen nicht äußern. Es sei immer "Sache des Förderers, wann und wie er an die Öffentlichkeit geht", erklärte Richard Adam, Geschäftsführer der Bewerbungsgesellschaft.

BMW wäre der erste private Großkonzern, der tatsächlich Geld in die Bewerbungsgesellschaft München 2018 steckt. Bislang hatten nur zwei staatlich kontrollierte Unternehmen die Bewerbung als Sponsoren gefördert: die Messe München, die Freistaat und Stadt gehört, und der Flughafen München, bei dem Freistaat, Bund und Stadt das Sagen haben.

Wie viel der Münchner Autobauer zum Budget der Olympiawerber beitragen könnte, wollten weder BMW noch Bewerbungschef Richard Adam am Montagnachmittag verraten. Das bisherige Konzept sah vor, insgesamt zehn Großsponsoren zu gewinnen. Diese sollten die auf 30 Millionen Euro veranschlagten Kosten der Münchner Kandidatur tragen, die weitgehend ohne Zuschüsse aus Steuermitteln auskommen will.

Dieses Versprechen stammt allerdings aus der Zeit, als der Deutsche Olympische Sportbund, Stadt, Freistaat, Bund und die Gemeinden Garmisch-Partenkirchen und Schönau am Königssee die Bewerbung offiziell auf den Weg brachten. Und das war, bevor im vergangenen September die Finanzkrise ausbrach. "Wir hatten die Zusagen für die 30 Millionen schon so gut wie beisammen", klagte Ude jedoch nur wenige Monate später, "auf einmal waren wir fast wieder auf Null."

Viele Unternehmen zogen ihre bis dahin nur mündlich gegebenen Zusagen zurück, wenigstens vorerst. "In diesen Zeiten, in denen Kurzarbeit und Personalabbau auf der Tagesordnung stehen, wollen viele nicht groß als Sponsoren auftreten", räumte Ude ein. Er gab sich jedoch zuversichtlich, dass sich nun weitere Unternehmen bereit erklären, das Münchner Olympia-Abenteuer zu unterstützen. Das Ziel, die Bewerbung ausschließlich aus Sponsorengeldern zu finanzieren, gelte immer noch.

"Wir sind mit vielen im Gespräch", heißt es bei den Olympiawerbern. Sie zeigten sich ebenfalls hoffnungsfroh, dass nun auch andere Großfirmen, vor allem aus den Reihen der acht Münchner Dax-Unternehmen, dazu bereit erklären, die Kandidatur mit Sponsorengeld zu unterfüttern. Allerdings nicht nur sie: Münchens Sponsorenwerber sind deutschlandweit auf der Suche nach Unterstützern. Kurz vor dem Abschluss sollen nach SZ-Informationen Gespräche mit dem Sparkassen- und Giroverband sein - die Dachorganisation der Sparkassen steht allerdings wie Messe und Flughafen unter dem Einfluss der Politik.

© SZ vom 20.05.2009/sonn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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