Singspiel und Ausstellung:Zurück zum Paradies

In "Prekärotopia" geht es darum, gemeinsam etwas zu verändern.

Es muss ein schöner Ort sein, dieses Prekärotopia. Denn dort ist "alles so bunt, so wunderbar" und es ist dort jeder "für den andern da". So besingt es zumindest Leonie Felle als Poupée zu fröhlicher Drehorgelmusik im gleichnamigen "prekären Singspiel", das die Münchner Künstlerin zusammen mit Beate Engl und Franka Kaßner geschrieben hat. Am Samstag, 30. März um 20 Uhr hat das Stück im Kunstbau seine Premiere. Außerdem gehört eine gleichnamige Ausstellung, die eine Stunde vorher ihre Eröffnung hat und wie das Singstück für den "utopischen Versuch" steht, "gemeinsam zu verändern".

Was es zu verändern gilt, das sind die gesellschaftlichen Strukturen. Oder zumindest wird die Möglichkeit zu deren Veränderung durchgespielt. Im Singspiel geschieht das in Form von zwölf Liedern, deren Stilistik vom gehauchten Chanson über den agitatorischen Appell bis hin zum röhrenden Punksong reicht. Die Einflüsse dafür stammen aus dem sowjetischen Künstlertheater, linksrevolutionären Arbeiterliedern der 1920er Jahre, dem deutschen Revuefilm, amerikanischen Musicals und Musikvideos der Neuen Deutschen Welle.

Die zugehörige Ausstellung setzt sich aus Skulpturen, Instrumenten, Kostümen, Liedern und Videos zusammen und ihr Besuch ist genauso wie der des etwa einstündigen Singspiels kostenlos. Dieses wird nach der Premiere noch mal am 5. und 11. April gezeigt, außerdem werden die Lieder in limitierter Auflage auf Vinyl beim Münchner Label Gutfeeling erscheinen. Damit man den Revolutionsgeist von "Prekärotopia" auch mit ins eigene Wohnzimmer tragen kann.

Prekärotopia, Eröffnung am Sa., 30. März, 19 Uhr (Premiere des Singspiels um 20 Uhr), bis 22. April, Kunstbau, Luisenstr. 33

© SZ EXTRA 28.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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