Siebenbrunn:Nichts gegen das Parkhaus

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Stadtviertel-Gremium befürwortet Projekt am Tierpark

Von Julian Raff, Siebenbrunn

Anders als zum Beispiel die Rathaus-Grünen oder Umweltverbände haben die Stadtteilvertreter im Bezirksausschuss 18 offenbar kein Problem mit dem geplanten Parkhaus an der Siebenbrunner Straße, zwischen Tierpark und Isarhang. Auf Anregung von Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD), die auch dem Tierpark-Aufsichtsrat vorsteht, hatte das Gremium hinter verschlossenen Türen über eine nicht öffentliche Studie zur Parksituation diskutiert.

Laut Auskunft des BA-Vorsitzenden Clemens Baumgärtner (CSU) habe es dabei keine grundsätzlichen Einwände gegen ein Parkhaus in dem Schutzgebiet gegeben. Architektonische Details seien noch gar nicht zur Debatte gestanden. Stattdessen sprach das Gremium einige Empfehlungen zur Regelung des Zufahrtsverkehrs aus. So sollte die Siebenbrunner Straße aufgeweitet- und mit Aufstell-Spuren für Linksabbieger versehen werden, um Rückstau zu vermeiden. Darüber hinaus fordert der BA ein elektronisches Leitsystem, das Besucher schon im weiteren Umfeld über die Belegung des Parkhauses und der übrigen Parkplätze informiert. In diesem Zusammenhang sprach sich eine Mehrheit dafür aus, den nördlich der Tierparkstraße in Richtung Flaucher gelegenen Parkplatz zu erhalten. Die Grünen-Fraktion im BA hatte angeregt, die Anlage im Gegenzug zum Parkhaus-Bau zu schließen. Laut Baumgärtner habe diese Idee schon deshalb keine Chance auf eine Mehrheit gehabt, weil die Fläche künftig auch als Busparkplatz fürs Sechziger-Stadion genutzt werden soll. Um zu vermeiden, dass die neuen Parkflächen letztlich wieder mehr Verkehr anziehen als sie aufnehmen können, sollten Verkehrsbetriebe und Tierpark AG ein Bahn-Kombiticket anbieten und entsprechend bewerben.

Dass die Freiflächen nach den Flora-Fauna-Habitat-Richtlinien geschützt sind, ist Baumgärtner zufolge kein unüberwindbares Hindernis für den Bau: Man müsse ein rundum von Bebauung umgebenes Gelände anders beurteilen als das obere Isartal. Außerdem habe die Stadt bei den ebenfalls im Schutzgebiet gelegenen Erweiterungsbauten der Harlachinger Einkehr auch nicht so genau hingesehen. Das Grundwasser könne durch ein Parkhaus sogar besser geschützt werden, so der BA-Vorsitzende. Heute könnten Öl und Treibstoff aus undichten Fahrzeugen auf dem unbefestigten Schotterplatz ungehindert ins Erdreich eindringen.

© SZ vom 27.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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