Neuer Konzertsaal:Seehofer sagt 250 Millionen zu

Ein möglicher Standort für einen neuen Konzertsaal: das Eissportstadion im Olympiapark. (Foto: Florian Peljak)
  • Ministerpräsident Horst Seehofer nennt in der CSU-Fraktion konkrete Summen für das Konzertsaal-Projekt.
  • Er fordert, den Olympiapark, aber auch andere Flächen als Standort gründlich zu prüfen.
  • Auch für die Kultur im Rest des Freistaates soll es mehr Geld geben.

Von Wolfgang Wittl, München

Bis zu 250 Millionen Euro ist Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) offenbar bereit, für einen neuen Konzertsaal in München auszugeben. Bei einer Sitzung der CSU-Landtagsfraktion am Mittwoch nannte er nach Angaben von Teilnehmern diese Summe. Zugleich habe sich Seehofer klar zum Bau eines Konzertsaals bekannt. "Ich stehe zu dieser Zusage", so der Ministerpräsident. Aus der Fraktion hieß es, dass die Staatsregierung dies aber mit dem Versprechen für ein Finanzpaket für die gesamte bayerische Kulturszene verknüpfen möchte. Seehofer habe in der Sitzung deutlich gemacht, dass die Kultur in allen Landesteilen verstärkt gefördert werden müsse. Es dürfe nicht sein, dass München überproportional profitiere, während andere Regionen leer ausgingen. Dafür habe es in der Fraktion Zustimmung gegeben, aber auch Bedenken, ob 250 Millionen Euro für einen neuen Konzertsaal ausreichten.

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In der Standort-Debatte habe Seehofer eine Tendenz für das Areal des Eissportstadions im Olympiapark erkennen lassen, zugleich aber auch die gründliche Prüfung weiterer Standorte gefordert. Der Ministerpräsident habe dabei auch das frühere Postgelände an der Arnulfstraße genannt. Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) hatte Ende April den Olympiapark als neuen Standort ins Gespräch gebracht, nachdem die von der Staatsregierung favorisierte Lösung, gemeinsam mit der Stadt die Philharmonie am Gasteig umzubauen, gescheitert war. Der Architekt Albert Speer hatte zuletzt empfohlen, auch den Finanzgarten und drei weitere Areale zu untersuchen. Die CSU-Fraktion wollte sich auf keinen Standort festlegen, billigte aber ohne Widerspruch das weitere Vorgehen in der Konzertsaal-Frage.

© SZ vom 21.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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