Schwerer Unfall in Österreich:Stützmauer begräbt Lkw-Fahrer unter sich

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Tragischer Unfall auf der Brennerautobahn: Ein 52-jähriger Münchner wird mit seinem Lastwagen von einer 80 Tonnen schweren Schutzmauer zerquetscht. Wäre der Lkw nur zwei, drei Meter weiter gewesen, hätte der Fahrer überlebt.

Susi Wimmer

Ein Lkw-Fahrer aus München ist am Dienstagmorgen auf der Brennerautobahn in Tirol von einer herabstürzenden Stützmauer in seinem Sattelfahrzeug regelrecht zerquetscht worden. Geologen gehen davon aus, dass die Schmelzwassermassen das Erdreich so beschwert hatten, dass zwei Halterungen der 80 Tonnen schweren Konstruktion brachen. Sie stürzten genau in dem Augenblick auf die rechte Spur der Autobahn, als der 52-jährige Münchner mit dem Lkw langsam vorbeirollte.

Der Fahrer hatte keine Chance: Eine tonnenschwere Betonmauer begräbt einen Lkw aus München unter sich. Der Fahrer kann nur noch tot geborgen werden. (Foto: dapd)

"So etwas hab ich in meinem Leben noch nicht gesehen", berichtet Markus Widmann vom Landespolizeikommando Tirol. Gegen 5.15 Uhr war bereits viel los auf der Brennerautobahn: "Da ist quasi Rush-Hour", sagt ein Sprecher der Autobahnpolizei Schönberg. Denn bis fünf Uhr gilt das Nachtfahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen. Auch der Münchner rollte mit seinem Sattelfahrzeug in Richtung Italien. Etwa 100 Meter vor der Mautstelle Schönberg im Stubaital war er auf der äußeren rechten Fahrspur unterwegs, da passierte das Unglück. Die etwa 20 Meter lange und acht Meter hohe Stützmauer brach heraus und begrub den Lastwagen auf seiner kompletten Länge unter sich. Für den Fahrer kam jede Hilfe zu spät.

Mit zwei Telekranen und mehreren Baggern versuchten Einsatzkräfte die tonnenschwere Stützmauer anzuheben, um den Leichnam das Münchners aus dem Führerhaus zu bergen. Der Lastwagen, mit dem der 52-Jährige nach Italien fahren wollte, war bei einer Firma in Oberschleißheim angemietet worden. Für welche Spedition der Münchner fuhr, stand am Dienstag noch nicht fest.

Geologen, Planer und Bodenmechaniker sichteten noch am Vormittag die Unfallstelle. Nach Angaben der Asfinag, die das österreichische Autobahnnetz betreibt, sei die Stützmauer an der A 13 erst im November 2011 von Experten kontrolliert und "den Richtlinien entsprechend für in Ordnung befunden worden", sagte Asfinag-Sprecher Alexander Holzedl. Die beiden rechten Lkw-Spuren vor der Hauptmautstelle Schönberg bleiben bis auf weiteres aus Sicherheitsgründen gesperrt. Denn es könne nicht ausgeschlossen werden, dass noch andere Teile der Stützmauer herausbrechen und auf die Autobahn fallen könnten. Der Unfall sei "äußerst tragisch", sagte Holzedl. Wenn der Lkw nur zwei, drei Meter weiter gewesen wäre, wäre das Führerhaus verschont geblieben.

© SZ vom 21.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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