Schön-schlimmes Oktoberfest:Auf Nimmerwiedersehen, Fünf-Sechstel-Maß!

Aus is! Niemand muss sich mehr über die Wiesn-Reservierungspraxis ärgern und über schlampig eingeschenkte Maßkrüge. Promis wie Claudia Effenberg verlassen ihr VIP-Gehege im Käferzelt und die tapferen MVG-Mitarbeiter können endlich durchatmen. Was uns an den 17 Tagen Oktoberfest gefallen hat und was nicht.

Tobias Dorfer und Christian Mayer

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(Foto: ddp)

Schön: das Wetter Wann konnte man zuletzt zwölf Abende am Stück unterm sternenklaren Himmel auf der Wiesn im Biergarten sitzen? Club méditerranée im Trachtenlook, mit entsprechendem Animationsprogramm - so konnte man's aushalten.

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(Foto: dpa)

Schlimm: der Exzess An betrunkene Männer auf der Wiesn muss man sich nicht gewöhnen, die gehören zur Kulisse; aber dass junge Frauen neuerdings die Maß auf Ex trinken und mit Bierkrügen werfen, ist neu. Gleichberechtigung auch beim Exzess - leider sieht man selbst im schönsten Dirndl richtig fies und abgetakelt aus, wenn man sich zu sehr gehen lässt.

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(Foto: Claus Schunk)

Schön: die MVG Der öffentliche Nahverkehr wird selten gelobt. Doch was die MVG-Mitarbeiter leisten, ist aller Ehren wert. Wenn die Zapfhähne zugedreht werden, sorgen sie dafür, dass Tausende Menschen sicher in die U-Bahn kommen - und behalten selbst im größten Gedrängel den Durchblick.

Schön-schlimmes Oktoberfest

Zelt

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(Foto: dpa)

Schlimm: die Reservierungen Noch immer ein Ärgernis. Der Münchner, der gerne mal einen Tisch im Zelt hätte, ohne heftige Gefechte durchstehen müssen, hat die Wahl: Entweder er nähert sich der zuständigen Reservierungsdame schon im Januar auf Knien - oder vertraut auf die unmoralischen Angebote im Internet, wo jede Menge Gauner auf Kundschaft warten.

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(Foto: dpa)

Schön: die Oide Wiesn Für viele Münchner ist sie eine Insel im tosenden Meer, ein Rückzugsgebiet, wo man nicht brüllen muss, um sich zu verständigen. Sensationen? Gibt es hier weniger, aber dafür ist das Prosit der Gemütlichkeit keine Aufforderung zum Lallen, sondern gelebte Wirklichkeit.

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(Foto: N/A)

Schlimm: die Schankmoral Pedantisch veranlagte Trinker wissen, dass eine Maß früher exakt 1,069 Liter waren. Heute geht man von einem Liter aus, doch selbst der befindet sich so gut wie nie in den Krügen. Immer wieder wird beim Einschenken geschlampt. Kann ja mal passieren, aber in einigen Zelten hat die Fünf-Sechstel-Maß offenbar Methode.

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(Foto: dpa)

Schön: das Essen Früher gab es auf der Wiesn immer das Gleiche: Hendl, Brezn, Mandeln, vielleicht noch eine Fischsemmel. Inzwischen ist das kulinarische Niveau in vielen Zelten beachtlich, man speist fast überall ordentlich und abwechslungsreich. Das hat seinen Preis.

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(Foto: Tobias Dorfer)

Schlimm: die Hutmode Schön anzuschauen sind Bierbrillen und Lederhosen-Simulationsschürzen nicht. Aber im Vergleich zum roten Wiesn-Hut haben sie fast schon exklusiven Status. Der signalrote Hut, verkauft von attraktiven Rote-Hut-Verkäuferinnen, ist zum Massen-Accessoire geworden - das hätt's jetzt nicht auch noch gebraucht. Immerhin: Wer den Tussi-Hut trägt, kann keine Hasen-Ohren mehr aufsetzen.

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(Foto: dpa)

Schön: die Promis Die muss man als Festwirt einfach haben, das gehört dazu wie der Kaiserschmarrn zur Karte. Vorbildliche Wiesnpromis wie Claudia Effenberg oder Jürgen Drews, die sich für gar nichts zu schade sind, hält man am besten in den abgetrennten VIP-Gehegen. Dort bleiben sie unter Verschluss und richten keinen Schaden an.

© SZ vom 04.10.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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