Schleißheimer Straße:Fliegerbombe bei BMW entdeckt

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Hunderte Anwohner müssen in Sicherheit gebracht werden

Von Thomas Schmidt, München

Bauarbeiter haben am Dienstagnachmittag eine Fliegerbombe auf dem Firmengelände von BMW gefunden. Nach ersten Angaben von Polizei und Feuerwehr handelte es sich um einen 250 Kilogramm schweren Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, der etwa einen halben Meter tief in der Erde lag. Der Sprengsatz sollte am späten Abend entschärft werden, doch zuerst mussten alle Anwohner die Häuser im Umkreis des Fundorts verlassen.

Es ist nicht der erste Bombenfund auf dem Gelände an der Schleißheimer Straße, dem Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) von BMW im Münchner Norden. Bei Bauarbeiten in der Nähe eines Parkplatzes, etwa auf Höhe der Hausnummer 426, seien Arbeiter gegen 15.45 Uhr auf den Sprengsatz gestoßen, teilte die Polizei mit. Zur Sicherheit wurde eine in der Nähe gelegene Schule geräumt. Polizei und Feuerwehr zogen anschließend einen Sicherheitsradius von 500 Metern rund um den Fundort der Bombe. Etwa 2000 Anwohner seien in diesem Bereich gemeldet, sagte ein Polizeisprecher. Wer zu Hause war, musste seine Wohnung verlassen. Der Rettungsdienst war im Einsatz, um pflegebedürftigen und gehbehinderten Anwohnern zu helfen, zudem wurde eine Notunterbringung eingerichtet. Die Räumung begann gegen 19.30 Uhr und sollte eigentlich um 22 Uhr abgeschlossen sein, verzögerte sich laut Polizei aber, weil einige wenige Anwohner sich weigerten, ihre Häuser zu verlassen. Erst nach Abschluss der Räumung aller Gebäude sollte die Schleißheimer Straße zwischen Freudstraße und Frankfurter Ring gesperrt werden. Somit war auch der Verkehr von dem Einsatz betroffen. Zudem durfte die U-Bahn der Linie U 2 nicht mehr am Bahnhof Am Hart stoppen und fuhr ohne Halt durch. Die Buslinien 171 und 180 konnten mehrere Haltestellen nicht anfahren.

Bei Bauarbeiten auf dem Werksgelände von BMW wurden schon mehrfach Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Zuletzt mussten am 2. September 500 Anwohner in Sicherheit gebracht werden, weil auch diesmal ein 250 Kilogramm schwerer Blindgänger gefunden worden war. Die Entschärfung sei "ein bisschen knifflig" gewesen, sagte damals ein Sprecher der Feuerwehr. Am Ende ging aber alles gut aus.

© SZ vom 07.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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