Schlangen bei der Verwaltung:Klicken statt warten

In den Behörden soll im Winter die Heizung heruntergedreht werden - je nach Tätigkeit. (Foto: Stephan Rumpf)

Wer zum KVR will, braucht seit Januar einen Termin dafür

Von Heiner Effern

Die langen Schlangen, der Ärger bei den Kunden, der Frust bei den Mitarbeitern, all das sollte mit dem großen Befreiungsschlag verschwinden. Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) hat am 14. Januar in der Zentrale und flächendeckend in allen sechs Bürgerbüros ein digitales Terminbuchungs-System eingeführt. Wer etwa einen neuen Pass beantragen wollte, sollte mit ein paar Klicks seinen Termin bekommen und dann nach ein paar Minuten Wartezeit auch drankommen. Der Start lief gut, doch schnell zeigte sich, dass sich der Stau nur ins Netz verlagert hatte. Teilweise war über Wochen und sogar Monate online kein Termin mehr frei. Das KVR reagierte Anfang Februar, indem es die Langzeit-Slots reduzierte und immer wieder auch kurzfristigere Termine freigab. Als sich die Lage bis Mitte April immer noch nicht entspannt hatte, startete ein Notprogramm: Die im Januar abgeschafften Spontanbesuche ohne Internetanmeldung wurden wieder zugelassen, die Zahl der Termine um 30 Prozent erhöht. Im Juni steigerte KVR-Chef Thomas Böhle nochmals die Schalterzeiten um sechs Stunden pro Woche. Zwei Probleme sind aber noch nicht gelöst: das knappe Personal und die wacklige Computertechnik. Es ist also immer wieder mit Staus zu rechnen.

© SZ vom 28.12.2019 / heff - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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