Samt:Unter Strom

Von Michael Zirnstein

(Foto: N/A)

Stürzen sich junge Mensch in die Musik, wenn auch ihr Klangkörper noch pubertiert, wird oft wild gehopst zwischen Gehyptem, Alt-Edlem und Abseitigem. So auch bei Jakob Arnu und Philip-Maximilian Maier, die sich seit Schulzeiten, nun neun Jahre lang, in diversen Konstellationen von Folk über Indie bis Electro für vielerlei begeisterten. All dies kann, wer will, aus ihrem aktuellen Projekt Samt heraushören. Das Debüt ist so reich, dass sie es auf das Doppelalbum "Silk/Velvet" packen mussten. Allein in der Elektronikabteilung stecken eine Verehrung für Moroders Munich Disco, für Jean-Michel Jarres Wunderklänge, für den jazzigen Minimalismus von James Blake und die Melancholie der Kalkbrenners drin. Dann brechen sie mit einem simplen Piano-Blues aus dem morgendlichen Gedanken-Knast aus ("Toothbrush-Thoughts") oder befeuern alles mit Funk-Gitarren und dem Schlagzeug-Wumms ihres dritten Manns Florian Balmer - ein Twisten und Gleiten zwischen analog und digital wie bei Atoms für Peace. Für manch einen der perfekte Future-Pop, doch Perfektion wäre Stillstand, und Samt sehen sich als "Band in Progress".

Samt, "Velvet/Silk" (Motor Music)

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