Recyclingstation Langwied:Betreten verboten!

  • 9,3 Millionen Euro investierte die Stadt in die Recyclingstation in Langwied.
  • Das gewölbte Dach ist eine Gefahr, wenn zu viel Eis und Schnee darauf liegt.
  • Im Januar musste der Wertstoffhof an der Mühlangerstraße schon zweimal geschlossen werden.

Ellen Draxel, Langwied

Schönheit vor Funktionalität? "Traurig" findet der Bezirksausschuss (BA) Aubing-Lochhausen-Langwied die offensichtlichen Mängel des neuen Wertstoffhofs in Langwied. Erst vor wenigen Monaten hatte die Recyclingstation an der Mühlangerstraße den alten Wertstoffhof an der Lochhauser Straße abgelöst. 9,3 Millionen Euro investierte die Stadt in das als Vorzeigeobjekt gedachte Areal. Doch die Konstruktion hat ihre Defizite. Das gewölbte Dach, optisch eine Augenweide, stellt eine Gefahr dar, wenn sich zu viel Eis und Schnee darauf befindet.

Um Besucher vor eventuell herabstürzenden Brocken zu schützen, blieb der Hof daher am 2. und 3. Januar geschlossen. Sehr zum Ärger vieler Bürger, die gezwungen waren, umzukehren. Dasselbe wiederholte sich am 10. Januar, diesmal wegen des Sturms. Auch an diesem Tag mussten die Menschen ihr Zeug wieder mit nach Hause nehmen. Was die Grünen-Politikerin Dagmar Mosch, die wie zahlreiche andere an diesem Samstag umsonst vor den Toren stand, besonders kritisiert, ist die mangelnde Informationspolitik des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM). Weil sie mit Problemen rechnete, hatte Mosch zuvor noch auf die Webseite der Stadt geschaut. Doch dort stand nichts darüber.

Problem Nummer drei kann laut Bettina Folger vom AWM auftauchen, wenn die nasse Rangierfläche im Zentrum im Winter überfriert. Auch dann helfen nur noch die Schließung des Hofes und ein Stemmeisen. Denn salzen, um Besucher vor dem Ausrutschen zu bewahren, dürfen die Mitarbeiter aus Umweltgründen nicht. "Uns ist das alles selbst sehr unangenehm", sagt die stellvertretende Büroleiterin. Die Stadtteilvertreter fordern nun umgehend Lösungen für die strukturellen Fehler. Folger hat bereits anklingen lassen, die Architekten auf die Mängel anzusetzen.

© SZ vom 26.01.2015 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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