Der Name der ehemaligen SPD-Landtagsabgeordneten Hildegard Kronawitter ist auf einer der Listen gefunden worden, die die rechtsextremistische Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) angelegt hat. Das teilte das Landeskriminalamt (LKA) der Frau des Alt-Oberbürgermeister Georg Kronawitter mit.
Laut Hildegard Kronawitter gibt es keine Hinweise auf eine konkrete Bedrohung. Dies habe ihr LKA-Chef Peter Dathe ausdrücklich geschrieben. Die Datenliste sei laut LKA wohl in den Jahren 2004 bis 2006 erstellt worden, womöglich stammten die Namen und Adressen aus einer öffentlich zugänglichen Quelle.
Von Kronawitter wurde die Adresse ihres früheren Abgeordnetenbüros in Erding angegeben. Sie vermutet einen Zusammenhang mit ihren Aktivitäten vor fünf, sechs Jahren gegen neonazistische Umtriebe in Dorfen (Kreis Erding).
"Erschüttert" sei sie, weil es womöglich ein umfassendes braunes Netzwerk gebe. Sie frage sich, ob es Kontakte gegeben habe zwischen Rechtsextremisten aus dem Großraum München und der Thüringer Terrorzelle. Der CSU-Kreisverband Ebersberg findet sich laut LKA ebenfalls auf einem der Datenträger. Auch die Namen der Münchner Bundestagsabgeordneten Hans-Peter Uhl (CSU) und Jerzy Montag (Grüne) waren auf solchen Listen gefunden worden, deren Zweck noch unklar ist.